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Reich: Okkultismus und Pflege der Gerechtigkeit. 467
Deutschlands Westen sie bietet, sich nicht mehr ereignen
sollten. Davon Kunde vernehmend glaubt man in ein
früheres Jahrhundert sich versetzt.
Zunächst untersucht Leon von Erhardt die Gründe,
welche ihn zur Veröffentlichung seiner neuesten Schrift ver-
anlaßten, und erkennt dieselben in der „ Notwendigkeit, daß
es endlich an das Licht gezogen und festgestellt werde,
welches die letzte Ursache und Quelle der von ihm seit
12 Jahren von preußischen Behörden erduldeten und in
fünf vorangegangenen Druckschriften in allen Einzelheiten
besprochenen, Gesetz, Moral und Ehre mißachtenden Reehts-
versagungen ist, obwohl es sich dabei von subjektiven ehr-
und gewissenlosen Gesinnungen, oder aber von Einflüssen
kollegialer, gesellschaftlicher oder autoritärer Art, oder aber
von einer auf Behörden und Regierung lastenden Furcht
handelt, mit der Unterschrift des Kaisers unter einem, das
Recht in krassester Weise verletzenden Urteile in offenen
Widerspruch zu treten. Ein zweiter Grund ist die Pflicht,
welche L. von Erhardt gegen sich selbst und alle mit ihm
ehrengerichtlich und landgerichtlich im Widerspruch mit
Gesetz, Moral und Ehre schuldlos Verurteilten, sowie gegen
alle durch diese Verurteilungen Leidenden hat, sich gegen
fernere behördliche Gewaltakte und Rechtsverletzungen zu
schützen* .... Nun werden diese Gründe des Genaueren
entwickelt, sodann Anklagen und Proteste, gleichwie das
Urteil des deutschen Kaisers betrachtet, das Ziel und die
andere Welt dargelegt, und die Forderungen wahrer Ehre
geltend gemacht. Im Anhang sind vier Schreiben an Behörden
veröffentlicht und werden gerichtliche Angelegenheiten
verhandelt. —
Diese höchst interessante und tief zu beherzigende
Schrift kann, wie oben bemerkt, als Fortsetzung der
früheren Arbeiten Leon von Erhardt's betrachtet werden,
und zwar: „Unschuldig Verurteilte und der Menschheitswille
als Befreier aus Rechtlosigkeit und Elend.* (Dresden
1906. E. Pierson^ Verlag. IV und 268 Druckseiten in
8°), „ Spiritismus und Ehrenwort als Zeugen der Unsterblichkeit
.41 (Leipzig, Verlag von Max Spohr. 260 Druckseiten
in 8°), „Die rettende Weltanschauung auf spiritua-
listischer Grundlage.* (Berlin 1895. Verlag von Hugo
Storm. 14 Druckseiten in 8°), „Ehre und Spiritismus vor
Gericht.tt (Berlin 1897. Verlag von Etermann Walther.
VIII, 406 und 64 Druckseiten in 8°.) Ferner möge der
Aufsatz von G. C. Witt ig „Der Spiritismus vor der Strafkammer
des Düsseldorfer Landgerichts* („Psych. Stud.%
23. Jahrg., Leipzig 1896, in 8°.) beachtet werden.
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