Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 472
(PDF, 209 MB)
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472 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 8. Heft. (August 1910.)

Antwort fiel zu meinen Gunsten aus. Nach verschiedenen
derartigen Proben ließen wir ein Tischchen tanzen. Ehe
es sich drehte, bog es sich; ich meinte, ich müßte Töne
hören, so sehr schien eine seelische Kraft darin sich einen
Ausweg zu suchen. Endlich kam es in rasendem Tempo zur
Drehung um die Achse. Dabei roch ich, daß bei einzelnen
Personen gewisse Körpersubstanzen zerfielen; der Geruchsinn
sagte mir, daß die Stoffe, welche zunächst als Träger
(Gefäße) der Seele dienen, sich verflüchtigt haben mußten.

Nun wäre es mir von höchstem Wert, zu wissen, wrie
sich geübte Forscher zu diesen Erscheinungen und Beobachtungen
stellen würden (Herr v. Rechenberg - Linten
scheint geneigt zu sein, das erste Erlebnis für eine reguläre,
von außen stammende Geistermanifestation zu halten). Ich
habe mir den Zusammenhang folgendermaßen zurechtgelegt:
Im heißen Sommer 1893 saß ich viel in der Sonne. Bekanntlich
leuchten manche Steine, auch Holz nachts, wenn
hc den Tag über in der Sonne gelegen haben. Ohne Emanation
eines Stoffes gibt es aber keine Lichtausstrahlung
(beim Radium ist wrohl ein Zu- und Ausströmen von Stoffen
anzunehmen). Die rasche Kälte und die Aufregung erschwerten
den Ausgleich der im Körper liegenden Spannung.
Wolle ist nicht oder schwach leitend, fing im vorliegenden
Falle I Kraft und Stoff auf. Daß derartige Erscheinungen
und Sterbefälle sich oft gleichzeitig ereignen, liegt in der
Abhängigkeit der Menschennatur von den Naturgesetzen.
Schade ist's, daß nicht die Erforscher okkulter Phänomene,
wie der Pfarrer Blumhardt und der Dichter-Arzt Justinus
Kerner, mehr mit dem Baro-, Thermo-, Elektro- und
Hygrometer gearbeitet haben. Gewiß hätten sie dann die
Quelle der Wunder des Seelenlebens nicht ohne weiteres
in das transzendentale Gebiet verlegt. [? — Red.]

Die Beobachtungen im zweiten Erlebnis scheinen mir
Aufschluß zu geben über viele schwer zu erklärende Erscheinungen
aus dem Wirken der Medien. Ist das «Besessensem
* nicht auch natürlich zu erklären durch die Analogie
mit drahtloser Telegraphie, Grammophon, Telephon,
Fernphotographie ? An die Telepathie müssen doch endlich
alle ernsten Forscher glauben unter der Wucht der Tatsachen
. Einstweilen ist sie im Stillen anerkannt unter dem
Namen Suggestion.*) Warum wurde in der oben angeführten
Sitzung der Name umgeändert? Durch Suggestion
(Telepathie) von meiner Seite. Wie diese zustande kommt,
dafür scheint mir die durch den Geruch wahrnehmbare,

♦) Zwischen spontaner Telepathie und gewollter Suggestion
scheint uns doch ein wesentlicher Unterschied zu sein. — Ked.


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