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Psychische Studien.
JConaHiche Zeitschrift,
vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des
Seelenlebens gewidmet.
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37. Jahrg. Monat September. 1910.
I. Abteilung.
Historisches und Experimentelles.
Versuche, um den Vorgang bei der
Gedankenübertragung zu erklären.
Nach den Sitzungsberichten der „Societe Universelle d'Etudes
Psyehiques".
Von Josef Peter, Oberst a. D. (München).
In der Sitzung vom 25. April d. J. der obengenannten
Gesellschaft (Sektion Paris) machte Mr. de Vesme den
Vorschlag, Experimentations - Gruppen zu bilden, um den
Mechanismus der Gedankenübertragung zu studieren
. Der Redner führte hierzu Folgendes aus:*) Das
Problem formuliert sich kurz also:
1) Ist die Gedankenübertragung nicht eine spezielle
Funktion des Unterbewußtseins, wie es die anderen supranormalen
Fähigkeiten unseres Geistes zu sein scheinen:
z. ß. Vorahnung, Hellsehen etc.?
2) Wenn dem wirklich so ist, dann ist es klar, daß
man, um unter" den bestmöglichen Umständen Gedankenübertragung
zu erhalten, zuerst die besten Mittel finden
muß, das subliminale Bewußtsein des Agenten zu erreichen
und funktionieren zu lassen; hierauf jene Mittel,
welche das Unterbewußtsein des Perzipienten berühren
und beeindrucken, die empfangenen Eindrücke enthüllen
und sie an die Oberfläche des normalen Bewußtseins treten
lassen. Welches sind die besten Mittel, um jene Resultate
zu erreichen?
3) Schließlich wird es interessant sein, zu untersuchen,
welche Rolle die Telepathie in den sog. spiritistischen Mitteilungen
spielen kann. Man würde hierbei die als best
*) S. „Annales des Sciences Psychiques," Mai 1910, S. 153 ff.
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