Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 491
(PDF, 209 MB)
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Peter: Versuche* um die Gedankenübertragung zu erklären, 491

Absender vermutet nun, daß sich die Zeichnung der Spirale
möglicherweise aus der Tatsache erklären ließe, daß er (der
Absender) in seinem Zimmer ein zahmes Eichhörnchen hielt,
das sich beständig mit großer Geschwindigkeit um eine
Stange im Käfig schwang. Einige Zeit später versucht der
Agent, ohne sich in diesem Augenblick an seine eben erwähnte
Vermutung zu erinnern, nun selbst das Bild einer
Spirale zu übertragen. Der Empfänger zeichnet ein Eichkätzchen
. Man muß annehmen, daß der Gedanke an die
Spirale bei dem Agenten unbewußt die Idee von dem Eichhörnchen
wachgerufen hatte, und daß diese übertragen
worden war.

Man könnte hundert solche Beispiele anführen, wenn
es der Mühe lohnte bei einer Frage, welche allen, die sich
mit Gedankenübertragung beschäftigen, so gut bekannt ist.
Was den Empfänger betrifft, so kann die Richtigkeit der
von uns angeführten Theorie vielleicht noch schlagender
bewiesen werden durch die allgemein bekannte Tatsache,
daß man, um die größte Wahrscheinlichkeit für das Gelingen
des Versuches zu erhalten, den Empfänger in einen
jener Zustände versetzen muß, in welchem das normale Bewußtsein
fast unterdrückt ist und das Unterbewußtsein auftaucht
. Ein solcher Zustand ist der somnambule. Die Versuche
Bichels, Lombroso's, Ochorowiez', Schrenek-Notzingfs
etc. mit den Spielkarten scheinen zu beweisen, daß das Verhältnis
der erratenen Karten immer viel größer wird, sobald
der Perzipient hypnotisiert ist. Will man die Hypnose nicht
hereinspielen lassen, so soll der Empfänger wenigstens in
einem Zustand geistiger Abstraktion sein, oder noch besser,
er soll zur automatischen Schrift, zur Typtologie, zu „Oui-ja**)
seine Zuflucht nehmen oder zu irgend einem anderen System,
durch welches man auftauchen lassen kann, was im Unterbewußtsein
vorgeht.

Würde man gute Ergebnisse erzielen, wenn sich beide,
Absender und Empfänger, im hypnotischen Zustande befinden
? So viel ich weiß, ist der Versuch noch nicht gemacht
worden; mehrere Forscher sind der Ansicht, daß ein
halbhypnotischer Zustand vorzuziehen ist,

2. Bei Besprechung der ersten (oben aufgestellten)
Frage haben wir die zweite Frage: „Welches sind die besten
Mittel, um gute Phänomene von Gedankenübertragung zu
erhalten?" eigentlich schon berührt und haben gezeigt,
welchen Weg man einschlagen muß, um dieses Problem zu
lösen.

*) „Oui-ja" (gesprochen wi-ja) ist eifte Art Planchette. P.

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