Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 492
(PDF, 209 MB)
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492 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 9. Heft (September 1910.)

3. Wir kommen jetzt zur dritten Frage, welche vielleicht
die interessanteste ist: „Welche Rolle kann die Telepathie
in den sog. spiritistischen Mitteilungen („Kommunikationen
") spielen?* Um mich verständlich zu machen,
werde ich zwei Beispiele anführen:

Das erste ist das wohlbekannte des Professors Pierre
Jan et, welcher ein junges Mädchen, das ein sehr interessantes
Schreibmedium ist, studierte. Um zu beweisen, daß
das, was das junge Mädchen automatisch schrieb, aus den
Tiefen ihres Unterbewußtseins kommt, hypnotisierte Mr.
Janet das Mädchen und gab demselben z. B. die falsche
Nachricht, daß ein Mitglied ihrer Familie plötzlich unter
den und den Umständen gestorben sei. Hierauf weckte er
das Medium, das im normalen Zustand alles vergessen hatte.
Mr, Janet ersuchte nun das Mädchen „spiritistische Schrift *
zu geben. Der sog. Geist des Verwandten zögerte nicht,
sicli in einer Mitteilung zu manifestieren, in welcher er
seine „Desinkarnation" infolge der durch Mr. Janet dem
Medium angegebenen Ereignisse ankündigte. Man mußte
das untröstliche Medium durch die Mitteilung des mit ihr
gemachten Experimentes beruhigen. — Folgendes Beispiel
entnehme ich A. Aksakow. Es ist zum ersten Male im
„Rebus" 1884 veröffentlicht:

„Bei einer S£ance erklärte der sich uns Mitteilende,
der Sohn einer Gutsbesitzerin in unserer Nachbarschaft,
(8 Werst entfernt) zu sein. Der junge Mann ist Beamter
in einem der Gouvernements des südlichen Rußlands. Am
Morgen des Sitzungstages hatte einer von uns seine Mutter
gesehen. Es war von seiner Ankunft nicht die Rede und
dennoch erklärte der junge Mann im Gespräche mit uns,
daß er vor zwei Stunden in seiner Heimat angekommen
sei. Auf unsere Frage, wie er es mache, daß er mit uns
reden konnte, antwortete er: „Ich schlafe." Betroffen und
im Glauben, das Opfer einer Halluzination zu sein, begaben
sich am nächsten Morgen zwei von uns zu unserer Nachbarin
. Sie fanden den fraglichen jungen Mann noch im
Bett und erfuhren von ihm, daß er in dienstlicher Angelegenheit
nach Petersburg gehe und unterwegs auf einen
Tag seine Mutter besucht habe. Am gestrigen Abend habe
er sich, weil ermüdet von der Reise, sogleich niedergelegt.

Gezeichnet: Samäiloff, Trifonoff, Uversetzki, Slavoubinskoy.
Villa Krasnya Gorki (Gouvernement Kostroma) 19. Januar 1884."

Diese Experimente und viele andere, die ich erwähnen
könnte, lehren uns nichts Außergewöhnliches, denn schließlich
wissen wir sehr wohl, daß die Gedanken, welche daa


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