Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 498
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0502
498 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1910.)

Schreiben wurde die fleißige Studentin für einen „Trottel*
und „Mucker* erklärt, und die boshaften Streiche und alle
die Untaten, die „Saily* verübt hatte, wurden mit ge-
häßigeni Behagen bis in die kleinsten Einzelheiten erzählt
und die eigentliche Besitzerin dieses Körpers auf das grausamste
verspottet. „Sally*, die die Furchtsamkeit und
Nervosität von Miß B. genau zu kennen schien, tat sogar
Spinnen in das Briefkuvert und drohte ihr, sie würde sie
mit Mäusen und Schlangen erschrecken.

Im Jahre 1899 regte sich eine vierte Persönlichkeit
in dieser gequälten Seele, und zwar trat sie in Form einer
gesunden, energischen und kraftvollen Frau auf, die freilich
sehr zänkischer Natur war und einen glühenden Haß
auf „Sally* geworfen hatte, von deren Existenz sie genau
unterrichtet war. Die arme Kranke hatte dann furchtbare
Anfälle, während deren die beiden gegensätzlichen Wesen
in ihrer Seele schreckliche Kämpfe aufführten, einander
beschimpften und den Körper, der diesen unheimlichen
Geistern Wohnsitz gewähren mußte, stark entkräfteten.
Zu dieser Zeit zeigte die wirkliche Miß B. eine sonderbare
religiöse Schwärmerei und wollte in ein Kloster gehen.
Durch Suggestion hat Prince allmählich günstige Resultate
bei der Kranken erzielt, so daß seit dem Januar 1905 die
wirkliche Miß Beauchamp wieder in einen ununterbrochenen
Besitz ihres Bewußtseins gelangt ist, auch keine Halluzinationen
mehr hat und sich physisch, wie geistig in guter
Verfassung befindet.

Aus den Akten einer geistlichen Oberbehörde.

Von Dr. Joh. Clericus.
II.

Dem im VII. Heft der .Psych. Stud.* (S. 382) unter
obigem Titel veröffentlichten Fall möge sicn die folgende
Tatsache anreihen, die zwei amtliche, an das Ordinariat M.
gerichtete Berichte des Kuraten G. enthalten:

,1m Hause der ehrwürdigen Schulschwestern zu B.,
welches der Seelsorge des ehrerbietigst Unterzeichneten
unterstellt ist, finden seit mehr als zwei Jahren größtenteils
nächtliche Ruhestörungen statt, die nach der Uberzeugung
des ehrerbietigst Unterzeichneten nur dämonischem Einflüsse
*) zugeschrieben werden können.

*) Der Geistliche glaubte, an dämonische Einflüsse denken zu
müssen, weil, wie er im Folgenden berichtet, der Spuk allerlei
Neckereien vollführte, die nach Ansicht des Geistlichen einer im
Purgatorium leidenden und sich kundgebenden Seele unwürdig wären.


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