Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 501
(PDF, 209 MB)
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Clericus: Aus den Akten einer geistlichen Oberbehörde. 501

Ob es nur größere Furcht oder doch Wirklichkeit war,
daß in meiner Anwesenheit im Kloster der Tumult nie so
groß gewesen sei, als in meiner Abwesenheit, muß dahingestellt
bleiben. —

Weil der Spuk, wenn auch manchmal in anderen
Räumen, doch vorzüglich in den schon genannten Zimmern
am öftesten sich äußerte, diese Zimmer aber zu ihren Lebzeiten
die am 25. Februar 1864 verstorbene Lokaloberin
Schwester Cleopha bewohnte und dort auch starb, glaubten
wir die Sache den armen Seelen zuschreiben zu dürfen.
Ich ließ nun im Kloster eine neuntägige Andacht abhalten
und zelebrierte am Schlüsse derselben eine heilige Messe
zum Tröste der armen Seelen. Und mit Ausnahme eines
ganz unbeschreiblichen Klagerufes, den Schwester F. einmal
von der Außenseite des Klosters gehört haben will,
war drei Monate lang vollständige Ruhe (Febr. 1867).

In den Sommermonaten fing der Spuk, wenn auch
nimmer so lärmend, wieder von neuem an und zog sich tief
in den Herbst hinein. Wieder wurden von den Schwestern
und Zöglingen „opera meritoria* und von mir eine heilige
Messe aufgeopfert ohne besonderen Erfolg. Indes schienen
auch die wenigen Zöglinge nächtlicherweile allerlei unheimliche
Dinge zu merken und sich trotz der begütigenden
Einreden der Schwestern zu fürchten. Dies und der Umstand
, daß Schwester F., fast allnächtlich von ihrer Ruhe
aufgeschreckt, an ihrer Gesundheit leiden dürfte, bestimmte

mich, mir einen Pater Kapuziner aus M.....behufs

Exorzismus zu erbitten, welcher denselben in der Woche
vor Weihnachten unter meiner Assistenz auch vornahm.

Hiermit war die Sache leider nicht abgetan, sondern
nahm nur einen anderen Charakter an. (Nach den Aussagen
der Lokaloberin F. Nachdem ich mich einmal von
dem Yorhandensein des Spukes überzeugt hatte, besuchte
ich das Kloster zur Nachtzeit nur einmal noch und zwar
in Begleitung des Kommoranten K......, um das sonderbare
Wetterleuchten zu beobachten.")

Das Geräusch war nimmer so laut, darar aber sah man
nächtlicherweile allerlei Lichtfunken wie schwaches
Wetterleuchten im Zimmer fliegen. Eine Gestalt, wenn
auch in ganz unvollständigen Umrissen, manchmal einer
Schulschwester ähnlich, wurde sichtbar und stattete sowohl
der F., als auch der Z. einigemale nächtlichen Besuch ab.
Während Z. dieselbe nur ein paarmal bemerkte, wobei die
geheimnisvolle Gestalt ihr sagte: „Ich war auch schon bei
der anderen Schwester,* sah die Lokaloberin F. dieselbe
öfter, bald wie sie in ihrem-Schlafzimmer den Boden küßte,


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