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Kaindl: Metapsychische Erscheinungen aus alter Zeit. 513
dieses beginnt wieder Besitz von sich selbst zu nehmen,
jene Besitzergreifung keineswegs eine vollständige sein kann,
denn das Phantom läßt auf dem Sessel, auf welchem es
während der Verdoppelung gesessen hat, fluidische Teile
zurück. Diese Partikeln fehlen nunmehr dem physischen
Körper, der sie erst nach und nach ersetzen muß. Solange
diese Ergänzung nicht zu Ende geführt ist, befindet sich
das Subjekt nicht im Vollbesitz seiner physischen und intellektuellen
Kräfte; wenn sich jetzt einer der Zeugen oder
auch ich selbst mich auf den (vorher vom Phantom eingenommenen
) Sessel setzen würde, so empfände das Subjekt,
weil mit jenem Objekt noch in einem gewissen Zusammenhang
stehend, eine Belästigung, ein Unbehagen, welches
sich selbst bis zur Schmerzempfindung steigern könnte." —
Schließlich wollen wir noch bemerken, daß das Phantom
gewöhnlich gekleidet ist wie sein Subjekt. Es kommt
aber auch bisweilen vor, daß es lediglich in eine Art fluidischer
Gaze eingehüllt ist. Ebenso ist es in der überwiegenden
Mehrzahl der spiritistischen Materialisationen der
Astralkörper des Mediums sein exteriorisiertes Phantom,
welches die Form der - Persönlichkeit annimmt, die sich
manifestieren will. — Gezeichnet: Durville. Lefrane."
IL Abteilung.
Theoretisches und Kritisches.
Metapsychische Erscheinungen aus alter Zeit.
Von Alois Kaindl, Linz a. D.
„Wo uns die Natur ein Rätsel vorlegt,
da versteckt sie auch an irgend einer
Stelle die Lösung desselben." Göthe.
In dem unlängst erschienenen Buche „Narratio Eei Ad-
mirabilis" von Msgr. Alexander M. Gaibl (Leipzig, Verlag
O. Mutze) wird im Nachtrage auf die im Jahre 1908
in dieser Zeitschrift veröffentlichte Artikelreihe: „Metapsychische
Phänomene aus alter Zeit* Bezug genommen und
hierüber unter anderem auch folgendes bemerkt:
„Es heißt da: ,Wir werden eine vollständige und wirkliche
Übersetzung des lateinischen Originaltextes liefern/
Es ist nicht ganz klär, ob die Geschichte durch Charles
Eichet aus dem Lateinischen ins Französische oder von Alois
Kaindl aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt wurde,
oder ob Charles Eichet die Geschichte dem Originaltexte
folgend lateinisch schrieb und Alois Kaindl es ins Deutsche
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