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518 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1910.)
Originaltext: "et libera ab omni infestatione* — („infesta-
tio* heißt: Belästigung, Vexation.)
Voetius, der in den „Psychischen Studien* im Hefte VIII
(1908) „berühmt* (S. 53 d. A.: „a then renowed Protestant
theologian*) und im Hefte V „nicht hervorragenden Namens
* genannt wird (S. 207 d. A.: „though his name has
acquired no trancedent fame.)--
Die „Psychische Forschung* hat, wie ich glaube, alle
Ursache, Msgr. Gaibl für diese Berichtigungen dankbar
zu sein, welche dieser höchst merkwürdigen Begebenheit
ein erneutes und erhöhtes Interesse verleihen, indem sie hierdurch
um Vieles an Beweiskraft gewinnt. Dieser Zweck
wird allerdings am vollkommensten durch des Verfassers
vornehm ausgestattetes, mit Dokumenten und vielen wohlausgeführten
Illustrationen versehenes Werk „Narratio Rei
Admirabilis* erreicht, welches unter anderem eine nach
meinem Eindrucke klare und völlig getreue Ubersetzung
der betreffenden Erzählung bringt, weshalb dieses Buch
auch jedem ernsten Forscher auf diesem Gebiete höchst
willkommen sein wird.
Obwohl der Standpunkt, welchen der hochgeehrte Herr
Verfasser hier einnimmt, von jenem des wissenschaftlichen
Forschers durchaus verschieden ist, wird letzterer doch,
falls er eines selbständigen und unparteiischen Urteils fähig
ist, so manche Ansicht darin ausgesprochen finden, welcher
er seinen Beifall nicht wird versagen können.
Prof. G. Fr. Daumer, der sich im zweiten Bande
seines Werkes „Das Geisterreich* mit dieser Begebenheit
ebenfalls befaßt, befindet sich mit dem Autor, nicht aber
mit Prof. Eichet in Ubereinstimmung, wenn er (S. 120)
hierzu bemerkt „Der Typus und Charakter dieser Geschichte
ist im wesentlichen kein anderer, als derjenige, welcher
uns in anderen solchen, namentlich auch im Schöße protestantischer
Bevölkerung vorkommenden, entgegentritt, so
daß kein Grund vorhanden, mit Perty (»Myst. Erscheinungen
*, S. 527) den Clerus zu verdächtigen.* —
Die Behauptung des Verfassers, daß zwischen den in
dieser Erzählung berichteten Erscheinungen und den me-
diumistischen Phänomenen keinerlei Verwandtschaft bestehe,
scheint sich auf die Ansicht zu gründen, die er sich vom
„Spiritismus* (Mediumismus) gebildet hat und welche sich
auf S. XII seines Nachtrages folgendermaßen ausgedrückt
findet:
„Die spiritistischen Seancen sind etwas ganz anderes!
Da ist alles vorbereitet, man verfügt über die feinsten
akustischen, optischen, elektrischen, magnetischen Vorrich-
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