Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 520
(PDF, 209 MB)
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520 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1910.)

wird, daß sich die unter dem Xamen „ Spuk44 bekannten
metapsychischen Erscheinungen auf das magische Wirken
einer in einem ekstatischen Zustande befindlichen Person
(des Agenten) zurückführen lassen, deren eigenartiger, von
du Prel wegen der durch das Prädominieren einer einzelnen
Idee im Bewußtsein bewirkten einseitigen Betätigung
der Bewußtseinskräfte ^Monoideismus1' genannter Seelen-
zustand und die daraus resultierenden Bewußtseinsvorgänge
mit jenen Wirkungen eine auffallende Ubereinstimmung
zeigen werden. *) (Schluß folgt.)

Versteht Helen Keller Musik ?

Bekanntlich behauptet die taubstumme blinde Helen
Keller in ihrer „LebensgeschichteK, sowie später in ihrer
kleinen Schrift „Meine Welt", daß sie dicht am Klavier
stehend und eine Hand auf den Kasten legend, fähig ist,
Musik mit lebhaftem Genuß aufzufassen. Verschiedene
Psychologen waren bisher der Ansicht, daß hier ein Fall
von Selbsttäuschung vorliege; unter anderem vertrat diese
Meinung auch der Breslauer Universitätsprofessor Dr. W.
Stern. Auf einer Reise in Amerika hat Prof. Stern nun
Helen Keller besucht und Musikexperimente mit ihr angestellt
, über die er jetzt in der „Zeitschrift für angewandte
Psychologie* berichtet. Er schreibt dort, daß er auf Grund

*) Wie oben erwähnt, beklagt der Verfasser der „Narratio Rei
Admirabilis" auf S. XII des Nachtrags, daß die darin berichteten
Phänomene mit den mediumistischen in eine Beziehung gebracht
wurden. Soeben lese ich in den englischen „Annais" (vom April
bis Juni 1910) folgende Stelle, worin man in dieser Hinsicht noch
weiter geht. Sie lautet: „Man gestatte mir eine Abschweifung.
Ich vermute, daß den Baumeistern des Mittelalters diese Sache
nicht unbekannt war (nämlich, daß Licht die fatale Eigenschaft besitzt
, die Fluide (— jene der Wissenschaft unbekannte Kraft, jene
psychische Energie, welche dem Medium und den Anwesenden
entzogen wird), aufzulösen. Man beachte doch das Halbdunkel,
das Düster, welches in den Gebäuden herrscht, welche sie für
Kontemplation, Erbauung, Verzückung, Askese, für jene geheiligten
Mysterien des katholischen Kultus (Gottesverehrung) bestimmt
haben und wofür Europa einige hervorragende Beispiele aufzuweisen
hat, wie die Notre-Dame-Kirche in Paris und Saint Gu-
dule in Brüssel etc.). Sicherlich sind diese prächtigen Gotteshäuser
, diese „Gedichte in Stein", wie sie Victor Hugo benennt,
eigens dazu errichtet, den Mystizismus wachzurufen, Erscheinungen
von Heiligen herbeizuführen und die Entbindung jener geheimnisvollen
Kräfte, welche in der Menschennatur verborgen sind und
die wir als mediale (Mediumschaft, Mediumismus) bezeichnen, zu
begünstigen. Auf diese Weise läßt sich erklären, warum in den
Zeiten eines wahrhaften Glaubens Wunder und Beispiele von Heiligkeit
so häufig waren." A. K.


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