Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 529
(PDF, 209 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ein Spukhaus in Stettin.

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der Familie zurückzuführen zu sein, dessen Körper seltsamerweise
zahlreiche biß- und kratzwundenartige Stellen
aufweisen soll.

*

Die Vorgänge in dem Stettiner Spukhaus erinnern,
wie schon bemerkt, an das, man kann wohl sagen, klassische
Beispiel des Spukes von Resau, der im November
des Jahres 1888 lange Zeit das Tagesgespräch der
Berliner bildete und auch außerhalb der Reichshauptstadt
zum Gegenstand erregter Debatten in Spiritistenkreisen gemacht
wurde. In dem kleinen märkischen Orte Resau,
zwischen dem Schwielow - See und Lehnin, hieß es eines
Tages, daß es in einem Hause „umgehe". Ohne daß man
es sich erklären konnte, woher der Spuk komme, brachte
man wochenlang damit zu, nachzuforschen, wer der Urheber
der seltsamen Vorgänge war. Alle möglichen und
unmöglichen Dinge sah man am hellichten Tage sowohl,
wie in der Nacht umherfliegen: Kartoffeln und Schinkenknochen
, Pantoffeln und Teller, Töpfe und Schüsseln, und
man hörte ein Rumoren, als ob die wilde Jagd losgelassen
worden wäre. Endlich kam man doch dem „ Geist" auf die
Spur, und man entdeckte als Urheber des Spuks den 15-
jährigen Dienstknecht Karl Wolter, der sich mit den guten
Resauern einen Spaß gemacht hatte. Derartige Vorgänge
haben sich häufig wiederholt, auch in Berlin. Erst im
vergangenen Jahre ging es in einem Hause am Hansa-Ufer
so „ unheimlich" zu. Dort „flog" zwar nichts hin und her,
aber „der Spukgeist" trieb sonst allerhand Allotria, durch
die die Bewohner nervös gemacht wurden. Aber auch damals
erwischte die Polizei den „Geist" und seitdem hatte
der Spuk aufgehört. In einem Hause der Marienstraße
wurde ebenfalls „gespukt", und lange Zeit stand ein „Spukhaus
" in der Potsdamer Straße, das später niedergerissen
wurde, um einem nüchternen Neubau Platz zu machen.
[Von der mediumistischen Gabe des wohl unbewußten „Urhebers
^ scheinen diese Berichterstatter keine blasse Ahnung
zu haben. — Red.]

Unter der Spitzmarke „Der Stettiner Spuk" brachte
auch „Der Tag" (1. Beiblatt, Nr. 419 vom 19. August er.)
aus der Feder seines ständigen Korrespondenten nachfolgende
„Geistergeschichte", dat. 18. Aug. 10: „Erst seit
gestern weiß ieh's. Ich wohne in einer Straße, in der es
„spukt". Und es wäre zum Gruseln, wenn es nicht zum


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