Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 537
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0541
*

Kurze Notizen. 537

schlenderte zwischen den Linotype - Maschinen umher und
probierte das glühende, flüssige Blei, aber das schien ihm
noch nicht heiß genug zu sein. „Geben Sie mir einen
Schöpflöffel des allerheißesten." Man reichte ihm einen
Löffel voll zischenden, brodelnden heißen Bleis. Spalding
goß sich einen mächtigen Schluck Blei auf die Zunge, das
Metall zischte und erstarrte dann. Dann zog er aus der
Tasche ein großes Stück Siegellack, zündete es an und ließ
die herabfallenden brennenden Tropfen auf die Zunge
rieseln. Er begann dann behaglich zu kauen. „Es schmeckt
wie Meerrettig," meinte er zufrieden, als ob er eine kostbare
Delikatesse äße. Aber sein Menu war noch nicht zu
Ende. Zwischen den einzelnen Blei- und Siegellackgängen
zündete er sich eine Zigarre an, nahm das brennende
Streichholz in den Mund und löschte es gemächlich mit
der Zunge aus. Dabei schaute er begehrlich auf die
glühenden Kohlenstangen der großen, 1600 Kerzen starken
Bogenlichter. „Ich könnte so eine Kohle ganz gut in den
Mund nehmen/ bemerkte er nachlässig, während er eine
Handvoll Pulver in den Mund nahm und anzündete. — Der
sonderbare Mann erzählte, daß er schon als Junge, wo sich
Gelegenheit geboten habe, zum Feuer geschlichen sei. Einmal
habe ihm seine Feuersieherheit das Leben gerettet.
„Ich war in den Händen der Indianertruppe, die den
General Custer ermordet hatte. Ich sollte skalpiert werden.
Da begann ich aus dem Feuer glühende Kohlen zu essen;
die Rothäute sanken entsetzt auf ihre Kniee nieder und ich
w7ar gerettet, denn man hielt mich für einen großen
Zauberer.* *)

f) Zum Thema „Gedankenphotographie"
erhielten wir, dat. Kopenhagen (Smollegab 8,1)» 15. VIII. 10,
folgende Zuschrift: „In einem Aufsatze unter dem Titel
„ Psychophysische Anknüpfungspunkte *
von E. Ohler („Psych. Stud.tf, Aug. 1910) wird auch die
bisher noch sehr problematische Gedankenphotographie des
Major D arg et kurz besprochen. Ich kann dem Herrn
Verf. ganz beistimmen, wenn er auf die bisher zur An-
Avendung gebrachte Methode kein sicheres Vertrauen hat,
weil nur wenige Personen die Veranlagung besitzen, ihre
Gedanken hinreichend energisch zu konzentrieren und nach

*) Vgl. Carl d u P r e 1 im ersten Teil seiner „Studien aus dem
Gebiete der Geheimwissenschaften*4 (Tatsachen und Probleme) das
Kapitel: „Der Salamander," sowie Vesme, „Geschichte des Spiritismus
Band III, S. 43 ff. über die UnempfindHchkeit der Verzückten
. Im obigen Fall scheint die Anästhesie auf einer eigentümlichen
angeborenen Körperkonstitution zu beruhen. — Red.

36


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0541