Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 540
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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540 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1910.)

Die in alten und neuen Büchern, in Fachzeitschriften und in
der Tagespresse gegebenen und sich täglich mehrenden Berichte
über allerlei supernormale oder mystische Vorgänge sind nach Anzahl
und Bewe skraft so bedeutend, daß ein tief eingewurzeltes
Vorurteil dazu gehört, die Tatsächlichkeit solcher Erscheinungen
zu bezweifeln. Das natürlich dadurch angeregte Bedürfnis, auch
eine Erklärung dafür zu besitzen, kann sich aber nur befriedigt
fühlen durch eine besonnene, umsichtige und eingehende Erörterung
. Man darf wohl sagen, daß zu den belangreichsten
Leistungen dieser Art die philosophischen Betrachtungen von C.
du Prel gehören, und man kann es befremdlich finden, daß seiner
in der einschlägigen Literatur nicht noch öfter gedacht wird. Mit
Genugtuung ist es daher zu begrüßen, daß wiederum zwei seiner
Bücher neu aufgelegt worden sind. ,,Die Philosophie der Mystik"
wurde 1884 abgeschlossen, die „Entdeckung der Seele" zehn Jahre
später (der im Jahre 1895 erschienene zweite Band, der das Fernsehen
und Fernwirken behandelt, ist in dieser neuen Auflage noch
nicht inbegriffen), und es ist interessant, daß erst gleichzeitig mit
der letzten Veröffentlichung der Verf. sich ausdrücklich zum Spiritismus
bekennt. Dieser ist ihm der gesteigerte Somnambulismus
des Jenseits, der Somnambulismus der abgeschwächte Spiritismus
des Diess its, und die Agenten wirken in dem einen Falle ohne
den Besitz der Körperlichkeit, im anderen Falle ohne den Gebrauch
der Körperlichkeit. — Die beiden vorgenannten Bücher beschäftigen
sich also vorzugsweise mit dem Somnambulismus im
weitesten Sinne, der ebenso wie der Traum erkennen läßt, daß das
Selbstbewußtsein das Wesen der menschlichen Seele nicht erschöpft
. Der Traum beweist die psychologische Möglichkeit einer
Doppeiheit der Seele, der Somnambulismus und die ihm verwandten
Vorgänge des Gedankenlesens, des Hellsehens, der Ahnungen, des
Ferngesichts beweisen die metaphysische Wirklichkeit unseres
Doppelwesens. So ergibt sich ein transzendentales Subjekt, verschieden
von dem in unserem Selbstbewußtsein liegenden Ich —
cer„Arehäus" des Paracelsus, der „homo internus" des van Helmont,
das „intelligible Subjekt" bei Kant, das „Ur-Ichu bei Krause, welche
Denker alle auch die Möglichkeit der mystischen Erscheinungen
des Seelenlebens zugeben. Ein ernstes Studium des Okkultismus
ist jedenfalls ohne Bekanntschaft mit du Prel's Gedankengang nicht
denkbar. Wernekke.

Neuland der Seele. Anleitung zu einwandfreier Darstellung und
Ausführung psychischer Versuche. Von Dr. med J. Maxwell.
Verlag Julius Hoffmann« Stuttgart. 1910 (339 S. 8*0.

Der Verf., Dr. med. und zweiter Staatsanwalt am Appelations-
gericht zu Paris, hat einer Studie: „Le mysticisme contemporain,"
1893 erschienen", eine Anzahl interessanter Beitrage zur psychischen
Forschung folgen lassen, denen sich das 1903 veröffentlichte Werk:
„Les phenomenes psychiques: recherches, observations, methodes"
anschließt, das nun in einer guten deutschen Übersetzung von Dr.
Otto Knapp vorliegt. Die elegante Ausstattung, die das Buch mit
den im gleichen Verlage erschienenen Schriften Flammarion's teilt,
hätte wohl genügt, es äußerlich anz ehend zu machen, ohne daß
eine Änderung des ursprünglichen Titels nötig gewesen wäre. Von
dem Inhalte sagt Prof. Richet im Vorwort: „Der Verf. hat viele
interessante Tatsachen gesehen, sie aufs genaueste beobachtet und,
nachdem er über die Methode der Forschung, über die Natur und
die Bedeutung der Erscheinungen gründliche Studien angestellt
haf, führt er uns nun die Tatsachen vor und leitet aus ihnen einige


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