Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 549
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Das Malmedium Frau Aßmann.

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Bewegungen machen völlig den Eindruck des Automatischen.
Sehr merkwürdig ist der Beginn der Arbeit; sie umrahmt
das Zeichnungsblatt, teilt es mittels Diagonale in zwei
Hälften, entwirft in allgemeinen Umrissen das Bild und
beginnt dann mit den Details. Bei der Umrahmung zeichnet
nach Angabe des Mediums „Albert*, er ist auch der
Fertiger der Umrisse. Nun tritt „Albert* ab und „He-
lizetf erscheint zur Ausführung des Details. Sie ist also
die große Schöpferin alP der wundervollen Bilder. Das
Medium behauptet, wiederholt eine leuchtende Hand gesehen
zu haben, welche auf seiner Hand liegt und sie führt.
In einer Sitzung in Lüttich waren zwei Sehmedien zugegen,
die sich vor der S6ance nicht kannten. Jede sah für sich
eine leuchtende Hand über der Hand des Mediums liegen,
wie wenn letztere geführt würde („La Meuse", 22. III. 1909.).
Hin und wieder sieht das Medium sogar die ganze Erscheinung
neben sich stehen, über das Blatt gebeugt; allein
dies gelingt nur unter schiefem Gesichtswinkel, gewissermaßen
nach der Seite schielend. Wenn Frau A. direkt in
diese Richtung sieht, verschwindet die Gestalt. Immer aber
hört sie deren Einflüsterungen, wenn z. B. ein anderer Bleistift
genommen oder ein stumpf gewordener Stift gespitzt
werden soll. Das Malen dauert oft bis zu fünf und sechs
Stunden. Es ist dies in Anbetracht der Zeichenmanier, auf
die wir noch zu sprechen kommen, eine ganz enorme
Leistung, welche kein menschliches Wesen im normalen Zustand
leisten könnte. Dabei schreitet das Bild rasch fort
und ist in 50 bis 100 Stunden vollendet, eine Gesamtdauer
, welche nach dem übereinstimmenden Urteil von Sachverständigen
, Künstlern usw. für einen normalen Menschen,
sei er noch so geschickt, nicht zum dritten Teil des Bildes
genügen würde! Selbstverständlich tritt auch bei dem
Medium nach der Sitzung Erschöpfung ein. Nur langsam
kommt es zu sieh und blickt wie verwundert um sich.
Frau A. weiß nichts von dem, was vorgegangen ist und
leidet an Kältegefühlen. Später, wenn sie wieder ausgeruht
und sich erholt hat, sieht sie sich das Bild mit aufrichtiger
Bewunderung und Dankbarkeit für „ihre Freunde*
an. Der Gesamteindruck der Zeichnung ist für sie so neu
und überraschend, wie für jeden, der das Bild zum erstenmal
sieht. Es ist ferner zu bemerken, daß seit Beginn
dieses „ MalensÄ — es war zum erstenmal am 3. August
1904 — immer wieder neue Bilder entstehen, von welchen
keines dem anderen gleicht. Man kann hieraus den
ganz erstaunlichen Reichtum an Formen und Motiven ermessen
!


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