Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 559
(PDF, 209 MB)
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Kaindl: Metapsychische Erscheinungen aus alter Zeit. 559

geträumt, er reise nach London, und da er keinen
großen Umweg hatte, so wollte er zugleich über Gloueester-
shire gehen und dort seine Verwandten besuchen. Er
langte vor dem Hause seines Vaters an und ging, da er
die Vordertüre geschlossen fand, nach der Hinterseite, um
daselbst einzutreten. Die Familie lag bereits im Bette,
weshalb er die Treppe hinanstieg und in das Schlafgemach
seines Vaters ging. Der alte Mann schlief; er trat deshalb
an die Seite seiner noch wachenden Mutter und sagte zu
ihr: „Mutter, ich trete eine lange Reise an und bin gekommen
, um Euch Lebewohl zu sagen/ Sie antwortete:
„O mein lieber Sohn, du bist tot!" Obschon betroffen von
der Deutlichkeit des Traumes, legte ihm Mr. Wilkins
keinen Wert bei, bis er zu seiner großen Überraschung
einen Brief von seinem Vater mit der Aufschrift erhielt,
wenn der Adressat nicht mehr lebe, so solle das Schreiben
seinen Freunden übergeben werden. Der alte Mann bat
dringlich um schnelle Rückantwort, da sie in großer Sorge
um ihres Sohnes willen seien und von ihm fürchteten, er
möchte entweder gestorben sein oder in Todesgefahr
schweben. In jener Nacht — er nannte dabei dieselbe, in
welcher der bereits mitgeteilte Traum stattgefunden —
habe Mrs. Wilkins, als er eben schrieb, deutlich jemand an
der Vordertüre auf die Klinke drücken hören; da es aber
dort geschlossen gewesen, sei die Person nach dem Hinterteil
des Hauses gegangen und dort eingetreten. Die Frau
habe, da sie hell wachte, in dem Tritt den ihres Sohnes
erkannt, der die Treppe herauf und in das Schlafgemach
gekommen sei, um sie mit den Worten anzureden: „Mutter,
ich trete eine lange Reise an und bin gekommen, um euch
Lebewohl zu sagen!" Sie habe darauf geantwortet: „O
mein lieber Sohn, du bist tot!44 In großer Unruhe habe
sie sodann ihren Gatten geweckt und ihm das Vorgefallene
mitgeteilt unter der Versicherung, daß von keinem Traum
die Rede sein könne, weil sie in hellem Wachen gewesen.
Mr. Wilkins berichtet, daß dieser merkwürdige Vorfall im
Jahre 1754 stattfand, als er zu Ottery wohnte, und daß er
seitdem oft über den Gegenstand mit seiner Mutter gesprochen
habe, auf welche die Sache einen noch stärkeren
Eindruck machte, als auf ihn selbst. Es folgte weder ein
Todesfall, noch sonst ein merkwürdiges Ereignis darauf.*
Du Prel berichtet über die von Somnambulen ausgehenden
Spukwirkungen unter anderen Fällen auch folgenden
:*) „Eine andere Somnambule, deren Mutter Nachts

) „Der Tod, das Jenseits und das Leben im Jenseits," S. 72.


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