Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 561
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0565
*

Kaindl: Metapsychische E scheinungen aus alter Zeit. 561

nicht wenig erstaunt, seinen Herrn zu sehen, der im
Morgenanzuge auf- und abging und seine Blicke auf
die Tiere gerichtet hatte. Abends teilte er das Gesicht
seinem Herrn mit. Dieser fürchtete, es möchte seinen Tod
bedeuten und fuhr in seiner Angst gleich wieder am
nächsten Morgen zu dem Pfarrer, um zu hören, was der
dazu sagen werde. Der Geistliche fragte nach dem Zeitpunkt
der Vision; es war derjenige, in welchem der Mann
das Abendmahl genommen. Nun bittet er diesen, ihm doch
recht aufrichtig zu sagen, was er in jenem Augenblicke für
Gedanken und Empfindungen gehabt. „Wenn ich die
Wahrheit sagen soll/' war die Antwort, „ich dachte an mein
Stallvieh." - - „Nun, da haben Sie den Grund der Ersehein-
•ung," versetzte der Geistliche." —

In du PreFs „Entdeckung der Seele" (IL Teil, S. 230)
ist folgender Fall angeführt: „Ein Domherr berichtet, daß
er als Landpfarrer einst zu einer sterbenden Freundin gerufen
wurde, die 60 englische Meilen entfernt wohnte.
£r kam zu ihr 3 Uhr nachmittags. Er traf sie schlafend
und setzte sich in ihrem Zimmer nieder, ihr Erwachen abzuwarten
, das auch bald erfolgte. Erstaunt, ihn zu sehen,
erzählte sie, sie käme eben aus seiner Pfarrkirche, in der
er so schöne Veränderungen vorgenommen habe, und beschrieb
dieselben genau in allen Einzelheiten, wiewohl sie
sie niemals gesehen und er davon außerhalb seiner Pfarrei
nie gesprochen hatte. Ein paar Tage darauf starb sie.
Der Pfarrer hatte niemandem von diesem Ferngesicht der
Kranken erzählt und dachte nicht mehr daran, als etwa
einen Monat später eine alte Dienerin ihn ansprach. Sie
müsse ihm etwas erzählen, sagte sie, was ihr keine Ruhe
lasse, wovon sie aber aus Furcht, verlacht zu werden, mit
niemandem gesprochen. Am Tage nämlich, als er zur erkrankten
Freundin gerufen worden, war sie um 3 Uhr nachmittags
in der Kirche beschäftigt und sah dort in der Ecke
knieend eine Frau, die sich erhob und durch die verschlossene
Sakristei sich entfernte. Der Pfarrer, an jene
Vision der Sterbenden sich erinnernd, verlangte von der
Dienerin eine genaue Beschreibung der Fremden. Die Beschreibung
entsprach der Verstorbenen; sogar eine
sonderbare, mit vielen Taschen versehene
Jacke, welche sie bei ihren Armenbesuchen trug, wurde
erwähnt. Der Pfarrer gab sodann der Dienerin ein Packet
unter Verschluß gehaltener Photographien und forderte sie
auf, darin nachzusehen, ob jene Fremde darunter sei. Sie
fand das entsprechende Bild, sah es genau an, suchte
weiter, kam wieder auf das erstere Bild zurück und be-

38


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0565