Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 564
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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564 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1910.)

ich jedoch, daß ich bis zu meinem 24. Lebensjahre über
Okkultismus so gut wie nichts wußte, jedoch für natur-
wissenschaftliche Probleme von frühester Jugend großes
Interesse hatte und besonders die Astronomie zu meinem
Lieblingsstudium machte. Für Ihre Beurteilung ist es auch
nötig, daß ich eine kleine Lebensbeschreibung beifüge:
Armer Bauersleute Kind, wurde ich am 29. II. 1880 bei
Eichstädt in Bayern geboren. Die Erziehung durch meine
Eltern war streng religiös. Ich besuchte die Volksschule
und erlernte die Müllerei. Von frühester Jugend an war
ich ein „Träumer" und fürchterliche Träume quälten mich
sehr häufig. Körperlich war ich bis jetzt gesund. In
meinem neunten bis elften Lebensjahre hatte ich nicht
selten die Erscheinung eines winzigen Schimmers in unendlicher
Entfernung, welcher, fortwährend in Bewegung
und flimmernd, sich mir langsam näherte, noch in sehr
weiter Entfernung außerhalb der Wände des Zimmers sich
vergrößernd, zu einer Art „Gloriole" mit Strahlen in ungeheure
Größe anwuchs und dann immer näher und näher
kam, bis ich schließlich trotz der Flucht, die ich ergriff,
von ihm umgeben zu sein glaubte (dies letztere fand jedoch
nicht immer statt). Meine Furcht und Angst dabei war
unbeschreiblich: ich lief und heulte wie ein Wahnsinniger
oder „Besessener" im Hause Umher, eine Last für meine
armen Eltern, welche natürlich von der Ursache nichts bemerkten
; und wenn ich darnach gefragt wurde, war es mir
unmöglich, den Vorgang zu schildern. Inmitten dieses
Schimmers gewahrte ich absolut undefinierbare Gestalten, zuweilen
ein „Kreuz", so plump und massig gedrungen, daß
es Menschen unvorstellbar ist, und eben dieses Unbegreifliche
versetzte mich in Angst und Schrecken. Die räumliche
Ausdehnung war erst wie ein Punkt, aber je näher
es kam, veränderte sich Form und Größe; der iertikale
Durchmesser war gleich des horizontalen und die

Farbe gelb und rötlich. Soviel ich mich erinnere, war es
gewöhnlich nachts und zwar in den Morgenstunden; ich
war tagwach, ob es aber die Folge eines Traumes war, bin
ich nicht imstande anzugeben. Ich erinnere mich noch,
daß diese Vision später noch einmal in meiner Lehrzeit
auftrat, jedoch nick von so unliebsamen Folgen begleitet
war, und jetzt sind diese Vorgänge längst ganz verschwunden
. Auch die Erinnerung daran löst bei mir nicht
das geringste Angstgefühl aus, wie solches von anderer
Seite mitgeteilt wurde.

Nachdem die Erscheinungen endlich ganz ausblieben,
stellte sich aber ein noch weit schlimmeres. Übel ein;

*


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