Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 574
(PDF, 209 MB)
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574 Psych. Studien. XXXVil. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1910.)

wissen Bedingungen aus und sonst nichts; es besagt also
nichts über alle übrigen Beziehungen, die den Körpern
unter einem anderen Gesichtswinkel zukommen und welche
ihrerseits die Bildung neuer Gesetzesausdrücke ermöglichen.
Das sind Umstände, die nicht allein innerhalb der Naturwissenschaft
zutreffen. Dächten wir uns einmal den Traum
dieser Wissenschaft dahin erfüllt, daß alle in ihr sich abspielenden
Prozesse in eine gewaltige allumspannende Formel
gebracht wären, so würden wir unbesehen die gleiche Folge
aussprechen: daß dieses letzte Gesetz für alle diejenigen
Beziehungen Geltung besitzt, auf deren Basis es geschaffen
sei, niemals aber diese Geltung für solche Beziehungen
beanspruchen dürfe, die «ms irgend einem Grunde nicht
zu dieser Basis gehören.

Gegenüber dem Okkultismus, gleichgültig, ob seine
Forderungen zu Recht bestehen mögen, oder nicht, kann
die Naturwissenschaft demnach niemals vermöge ihrer eigenen
Gesetzlichkeit Klage erheben; sie kann nur etwas anderes
tun, nämlich die zu Grunde liegenden realen Beziehungen,
als solche oder wenigstens für ihre eigene Bearbeitung
ablehnen. Die Ursache dieser Ablehnung wird unschwer
zu erkennen sein. Betrachten wir zunächst den Okkultismus
nach dem allgemeinsten Sinne seiner Wortbedeutung
hin, so finden wir, daß das ihm eignende Wesen des Rätselhaften
, Dunklen, Unbekannten auch dem Wesen der Naturwissenschaft
keineswegs fremd ist. Wenn ich frage, wieso
es kommt, daß ein Magnet das vor ihm befindliche Eisenstück
ohne irgend ein merkbares Medium an sich zu ziehen
sucht, so ist das letzten Endes eine vollkommen dunkle
Sache. Was geht hier vor?, fragen wir uns, und schauen
vergeblich nach gemeingiltigeren Vorgängen um, aus denen
der gegenwärtige seine Erklärung finden soll. Auch die
Naturwissenschaft kennt letzte Gegebenheiten, die einmal
da sind, die in zweifelloser Realität vor Augen stehen und
dennoch eines für uns sichtbaren logischen Urgrundes ermangeln
. Auch die Naturwissenschaft ist mithin „okkult*.
Sie ist es mit Rücksicht auf alle die Tatsachen, die sie
zur letzten Voraussetzung nehmen muß, weil ein Rückgang
auf noch weiter liegende Prinzipien für ihre Erkenntnis
verwehrt ist. Diese Form des Okkulten würde also das
ablehnende Verhalten der Naturwissenschaft nicht erklären
können. Gehen wir aber etwas tiefer und suchen wir der
jeweiligen Qualität des Okkulten näher zu kommen, so
werden wir auf bedeutsame Unterscheidungen geführt.

Die in der Natur aufgefundenen regelhaften Beziehungen
und Vorgänge, von denen ich soeben sprach, finden im


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