Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 579
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0583
Peter: Schallende Tritte an der Grenze einer andern Welt. 579

nicht natürlich zu erklärender Phänomene noch größer wird,
wenn wir in diesen Erscheinungen nur Launen und triviales
Gebahren entdecken.

Es ist sicher, daß, wenn solche Spukerscheinungen (wie
eben geschildert) das Werk entkörperter Geister sind, diese
Geister von verhältnismäßig niederer Ordnung zu sein
scheinen: kleine Scherz- und Lärmteufel könnten wir sie
nennen, anscheinend nicht schlecht, und wenn, ohne ernstlich
zu schaden, hübsche Elfen, Geister voll Schelmerei und
Leichtsinn, eine Art „Puck" („esprits espikgles"), wie der
Franzose sie nennt, oder wie der Deutsche sehr bezeichnend
meint, Poltergeister. Da mag der Schluß gerechtfertigt
sein, daß wir uns vernünftigerweise nicht vorstellen können,
daß Geister nicht mit höherem Ziele ihren einstigen Aufenthalt
wieder besuuhen und nicht mit besseren Absichten, als
solchen, welche aus Erzählungen jener Art hervorgehen.
Aber aus demselben Grunde muß man auch einräumen, daß
die Menschen vermutlich solche Geschichten nicht erfänden
, wenn nicht ein wirklicher Hintergrund für dieselben
existierte. Die Phantasie, einmal am Werk, würde
sich nicht darauf beschränken, nur zu klopfen oder zu
kratzen, Möbel zu rücken, Kinder zu' plagen und ähnliche
kleine Quälereien zu verüben; sie würde etwas schaffen,
was mehr Eindruck macht und geheimnisvoller klingen
würde.

„Doch,* sagt Dale Owen, „meine Aufgabe ist hier, mit
Tatsachen zu rechnen und nicht mit Theorien; mit dem,
was wir finden und nicht mit dem, was wir mit unseren
Kenntnissen zu finden erwarten. Wieviel existiert in der
Natur, das, wenn wir zum voraus unsere Annahmen, wie es
sich wahrscheinlich verhalte, festsetzen, dieselben direkt zu
Schanden macht !a Der Verfasser geht in der Auswahl der
Beispiele für Spukhäuser nicht weiter zurück, als zwei Jahrhunderte
, da er der sehr richtigen Ansicht ist, daß, ehe die
Buchdruckerkunst allgemeine Verbreitung gefunden hatte,
eine Erzählung von den in Frage stehenden Vorgängen
nicht die Verbreitung erhalten habe, welche sie der allgemeinen
Kritik zugeführt und so die Möglichkeit einer
Widerlegung gesteigert hätte. Hunderte von Beispielen
aus allen Zeiten ließen sich anführen; allein es kann kein
zuverläßiger Schluß aus diesen alten Geschichten gezogen
werden, ausgenommen der, daß in allen Zeitaltern dieselbe
Idee die vorherrschende war.

39*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0583