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598 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1910.)
Begründer der „American Spiritualistic Research Societytt,
die nur die „reine Wahrheit* sucht und so grobgläubige
Menschen wie Tischklopfer und Drahtzieher nicht als Mitglieder
duldet. Ehe er vor wenigen Wochen starb, versprach
er bestimmt, von sich aus dem Jenseits hören zu
lassen. Nach den Berichten, die aus verschiedenen Gegenden
der Vereinigten Staaten eingetroffen sind, zu urteilen,
muß die Geisterwelt ihren drahtlosen Apparat dem
Prof. James ganz und gar zur Verfügung gestellt haben.
So viele sind der angeblichen Manifestationen! Mr. Ayer,
der Präsident des „Tabernakel - Bundes der Geister" in
Boston, hat eine Nachricht von dem ihm persönlich bekannten
verstorbenen Gelehrten durch ein weibliches Medium
erhalten, das als ein besonderer Liebling der im
„Tabernakel* spukenden Geister gilt. Die Botschaft des
Professors lautete: „Friede ist mit mir und der ganzen
Menschheit. Ich bin zu einem Leben erwacht, das meine
kühnsten Vorstellungen auf der Erde bei weitem übertrifft.
Sage meinen Brüdern, daß ich ihnen unzweifelhafte Beweise
für meine Identität liefern werde, sobald ich mich deutlicher
manifestieren kann. Ich kann nicht erklären, wie schwer es
in dieser Welt des Lebens ist, der toten Erde ein
Zeichen zu geben. Ich muß viel lernen und mich an die
neuen Bedingungen gewöhnen." Dem „Daily Telegraph*
wird gemeldet, daß viele fast gleichlautende Botschaften des
verstorbenen Professors an Medien in weitentfernte Städte
gelangt sind.14 — Hoffentlich nimmt nun die genannte, von
James zu solchem Zweck gegründete „Gesellschaft f. p.s F."
die exakte Prüfung dieser angeblichen Kundgebungen selbst
in die Hand.
c) f Frank Podmore. Nach einer Mitteilung
von Dr. W. Bormann in der „Ubers. Welt* (SeptemberheEt
S. 368) ist nun auch der dritte Herausgeber des von Er.
Feilgenhauer unter dem Titel: „Gespenster lebender Personen
und andere telepathische Erscheinungen* (mit einem
Vorwort von Charles Eichet) verdeutschten Meisterwerks:
„Phantasms of the living* von E. Gurney, F. W. H. Myers,
F. Podmore am 19. August bei Malvern abends in der
Finsternis ertrunken. Er hatte am Sonntag Abend,
17. August, nachdem er kurz zuvor einen Brief begonnen
hatte, seine Villa verlassen, um später zum Abendessen
zurückzukehren. Ein heftiger Regenschauer ging draußen
nieder. Nachdem derselbe etwas nachgelassen, verließ Podmore
zum zweiten Male seine Wohnung, — um nicht mehr
zurückzukehren. Nach langem Suchen fand man dann
seinen Leichnam durch Mithilfe der „scouts* (Feld- und
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