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624 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 11. Heft. (November 1910.)
Prof. Hyslop, „zu versuchen, den Namen des sich Mitteilenden
zu geben. Alsbald schrieb er „R. G. Yesa. Ich
vermutete, daß „Yes* ein Irrtum war, statt „S.Ä, und daß
man sagen wollte: „R G. S." = Robert Swain Gifford.
Gleich darauf wurde „R. G. S." angegeben und das „S.u
wiederholt."
Schließlich erwähnte der sich Mitteilende ein Gemälde,
das Felsen am Meeresufer darstellte; dann machte er eine
Zeichnung, welche einen Haufen Felsen mit einem Kreuz
darauf zeigte. Er schrieb dazu: „Mein Name ist darauf."
Später kam er auf diese Szene nochmals zurück; wieder
wurde ein Kreuz gezeichnet, aber diesmal war es nicht auf
Felsen, sondern auf einer sandigen Ebene, welche von den
Wogen bespült wurde. Die Erklärung ergibt sich wohl aus
Folgendem: Als Thompson im vergangenen Sommer sich am
Strande befand, um zu malen, sah er vor sich die Trümmer
eines Schiffes. Als er näher trat, fand er ein Kreuz aus
einer Schiffsrippe und einem Brett; auf demselben sah er
die Initialen Gifford's; bei näherer Besichtigung aber sah
er die Schrift nicht mehr. Thompson schrieb dies Ereignis
sogleich seiner Frau, welche den Brief Prof. Hyslop
übergab. „Man sieht," sagt letzterer, „der Vorfall hat
große Bedeutung/ Aus alP den Tatsachen und manch'
anderen dieser Art zieht Prof. Hyslop den Schluß, daß die
spiritistische Hypothese zutrifft und daß die
Telepathie zwischen Lebenden die Halluzinationen nicht erklärt
. Er erkennt jedoch an, daß viel Irrtum und Verwirrung
mit unterläuft und daß in einem kurzen Resum£
sich der Fall besser vor Augen stellt, als wie in dem ausführlichen
Berichte der „Proceedings". „Andererseits," fügt
Prof. Hyslop bei, »wird derjenige, welcher sich die Mühe
gibt, mit Sorgfalt alles zu prüfen, in vielen fehlerhaften
Stellen Beziehungen und Zusammenhang entdecken, welche
den Fall statt abzuschwächen, vielleicht noch bekräftigen
und ihm eine Einheitlichkeit verleihen, welche eine oberflächliche
Studie nicht offenbaren wird."
Metapsychische Erscheinungen aus alter Zeit.
Von Alois Kaindl, Linz a. D.
(Schluß von Seite 563.)
Ein Vergleich der hier berichteten Fernwirkungen
Lebender mit den eigentlichen Spukerscheinungen, sowie
mit den mediumistischen Phänomenen wird, wie ich glaube,
jedermann überzeugen, daß zwischen diesen Erscheinungs-
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