Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 626
(PDF, 209 MB)
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626 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 11. Heft. (November 1910.)

Du Prel, welcher diesen Zusammenhang erkannte und
weiter verfolgte, gelangte zur Uberzeugung, daß die Ursache
jenes posthumen magischen Wirkens in suggestiven Eindrücken
zu suchen sei, welche das Unterbewußte des
Sterbenden im Moment des Todes vom Bewußtsein empfängt
und die in einem Gedanken, einer Empfindung,
einem Gefühl, einer Neigung, einem Affekt, einem Wunsche,
einem Verlangen, einer Absicht etc. bestehen können. —

Daß du PreFs Theorie vom Monoideismus nicht das
Ergebnis einer rein abstrakten metaphysischen Spekulation
ist, sondern daß er sie, wie ich bereits erwähnte, beim Studium
der betreffenden Erscheinungen sozusagen schon fertig
vorgefunden hat, wird man am besten aus den Beispielen
ersehen, welche in seiner letzten Schrift: „Der Tod, das
Jenseits und das Leben im JenseitsÄ mit folgenden Worten
mitgeteilt werden: „Der Seherin von Prevorst erschien ein
Verstorbener, der ihr ein mit Zahlen beschriebenes Blatt
zeigte. Merkwürdig ist nun dabei, daß die Seherin die
richtige psychologische Erklärung gibt. Sie definiert sein
Verlangen als einen m den Tod hinübergenommenen
Monoideismus, wenn sie sagt, der Verstorbene habe über
diese Aufzeichnung mit seiner Frau noch reden wollen,
glaubte aber nicht, so bald sterben zu müssen und nahm
es sterbend mit der Seele hinüber, wie ein Stück
von seinem Körper. Mit einem Gedanken, auf den dieses
Blatt deutet, starb er; diesen irdischen Gedanken nahm er
mit sich und das bindet ihn noch an diese Welt und läßt
ihm keine Kuhe« (S. 92, 93).

„Bei Stilling erscheint einem jungen Mann wiederholt
im Traum ein Gespenst und fordert ihn auf, bei einem gewissen
Stein auf der Wiese nachzugraben, wo er Geld
finden würde. In diesem interessanten Fall stellt das
Phantom selbst die Theorie des Monoideimus auf und sagt,
seine Unruhe komme daher, weil er bei seinem Tode
an diesem Geld gehangen habe" (S. 94, 95). —

In vielen Spukgeschichten sehen wir die Phantome von
Verstorbenen bemüht, sich von einer angeblich bestehenden
unreinen irdischen Verbindung frei zu machen, zu welchem
Behufe sie sich an bestimmte Personen wenden, welche
nach ihrer Behauptung zu ihrer Erlösung, wie sie es
nennen, absolut erforderlich sind. Vielleicht liegt derartigen
Angaben insofern eine Wahrheit zugrunde, als es
sich dabei um die Aufhebung eines odischen Eapportes
handelt, der zwischen der entkörperten Psyche und ihren
irdischen Uberresten und Emanationen besteht und dessen
natürliche Auflösung durch den Prozeß des Todes die post-


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