Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 651
(PDF, 209 MB)
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Göbel: Prüfet die Geister.

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auf ihren Inhalt hin prüfen müssen, ob sie erhebend, wahrheitsliebend
und göttlich sind oder nicht. —

Der Verfasser des ersten Briefes des Johannes fügt
demselben ein Mittel zur Prüfung hinzu, das durch die
Wortklauberei und das wenige Nachdenken der Menschen
Veranlassung gegeben hat zu bedeutend viel Schwierigkeiten
und Unheil. Johannes gibt nämlich als Probestein
der Geister an: »Und ein jeglicher Geist, der da nicht
bekennt, daß Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist,
der ist nicht von Gott. Daran erkennen wir den Geist
der Wahrheit und den Geist des Irrtums*. Vergleichen
wir damit die erste Epistel des Paulus an die Korinther,
in welcher dieser schreibt (12, 3): „Darum tue ich Euch
kund, daß niemand Jesum verfluchet, der durch den Geist
Gottes redet, und daß niemand sagen kann: „Jesus ist der
Herr* als im heiligen Geiste*, dann ersieht man hieraus,
daß die ersten Christen überzeugt waren, Mitteilungen aus
der Geisterwelt zu erhalten, die von einer feindlichen
Gesinnung Jesu gegenüber Kunde tun. Deutlicher geht
das noch hervor aus der Epistel des Paulus an die Galater
(1, 8): „Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel
Euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir
Euch gepredigt haben, der sei verflucht!* Paulus achtet
es also sogar für möglich, daß ein Engel vom Himmel
kommen und ein anderes Evangelium predigen könnte.
Aus dieser unwahrscheinlichen Voraussetzung geht aber
hervor, daß „Engel vom Himmel* öfters zu der Gemeinde
gekommen waren, die durch die Propheten unter ihnen,
das heißt durch die Medien unter den ersten Christen, zu
der Gemeinde sprachen und geistliche Dinge verkündigten,
aber zugleich auch, daß sich unter diese Engel oder Ver-
kündiger betrügerische oder Jesum feindlich gesinnte
Geister mischten, daß also die Gemeinschaft mit der Geisterwelt
eine damals viel vorkommende Erscheinung in den
ersten christlichen Gemeinden war. Daraus geht weiter
hervor, daß diejenigen, welche diese Gemeinschaft auf die
richtige Weise üben, in die Fußstapfen der ersten Christen
treten, während diejenigen, welche das nicht wollen, überhaupt
keine Christen in der ursprünglichen Bedeutung des
Wortes genannt werden dürfen. —

(Schluß folgt.)


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