Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 652
(PDF, 209 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0656
652 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 11. Heft. (November 1910.)

Leben und Weben des Weibes.

Von Dr. med., philM seient. et lit. Eduard Reich
zu La Panne-Bains in Belgien.

In der Welten größten und geringsten Bäumen ist hei
allen Wesen das gesamte Sein auf die Norm der Gegensätze
gebaut. Jederzeit streben dieselben nach Ausgleich,
und wenn solches geschehen, sind sie wieder da und streben
wieder nach Ausgleich. Inzwischen dieser Drang sich betätigt
, entwickeln sich die Grundeigenschaften der Seele
und vervollkommnet sich der Organismus, und die Gegensätze
treten immer deutlicher hervor. Dieser Komplex
■seelischer und organischer Vorgänge kennzeichnet Zustände
reiner Natur und wahrer, naturgemäßer Gesittung; in Zuständen
von Entartung dagegen, wie solche das Gepräge
aller ungesunden Zivilisationen ausmachen, ist von Gunst
der Verhältnisse nicht die Rede; da verkrüppeln und verkümmern
normale Gegensätze und weisen an jeder Stelle
das verzerrte Bild des Übels auf.

Normale Gesittung und reine Natur streben nach Verwirklichung
der Ideale edler Männlichkeit uud bezaubernder
Weiblichkeit und bilden beide zu gesunden, frischen,
einander ergänzenden Wirklichkeiten aus. Treibt es eine
Gesittung anders, läßt sie naturkräftige, fortschreitend sich
vervollkommnende Männlichkeit und Weiblichkeit nicht
aufkommen und züchtet sie moralische Verkrüppelung samt
leiblicher Entartung, so bohrt sie das persönliche und gesellschaftliche
Leben in den Grund oder vergiftet selbiges
durch magische und physische Jauche und verdirbt den
moralischen und hygieinisehen Charakter beider Geschlechter
und deren Nachkommenschaft.

Geistig und leiblich charakterarme Generationen geben
traurige Gesellschaften, in deren Leben Unnatur sich
spiegelt. Dieselben verderben ihre Sprößlinge, zunächst
weil sie auf diese böse Keime und schwere Übel vererben,
und andererseits, weil sie ihren Nachfolgern schlechte Erziehung
zuteil werden lassen. Zu solcher unpassenden Erziehung
kommt das öffentliche System der Arbeit und Gesellschaft
, welches, weil auf Egoismus, anstatt auf altruistische
Gegenseitigkeit gegründet, Elend und Üppigkeit erzeugt
und damit die Grundfesten alles Lebens, aller gesunden,
charaktervollen Männlichkeit und Weiblichkeit erschüttert
und schwächt, wahre Glückseligkeit ausschließt und die
Spannkraft der Gegensätze fortschreitend vermindert.

Alles, was diese Spannkraft schwächt, nimmt zuvörderst
dem ganzen Sein das erquickende Arom und bringt Wirr-


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