Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 670
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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670 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1910.)

(„perplexe*); was sollte ich davon denken?8 Ein Faden
wäre sofort entdeckt worden, sicher auch ein Haar; allein
abgesehen hiervon: wie konnte ein Kratzen entstehen, da
doch die Hände des Mediums unbeweglich blieben ? Damals
schrieb Dr. Ochorowicz solche Phänomene den fluidischen
Händen zu und vermutete, daß das Kratzen von den Nägeln
einer fluidischen Hand „JohnV herrühre, die vielleicht
teilweise materialisiert, wenn auch unsichtbar sei. Der
Forscher suchte nun Spuren von diesen Nägeln zu erhalten;
er schwärzte die Glocke und fand, als das Medium wieder
eintrat, zwar keine Nagelspuren, aber— gerade Linien,
wieSpuren eines sehr feinen Fadens oder Haares!
Der erste Gedanke war: hätte also Eusapia dank einer
unbeschreiblichen Geschicklichkeit doch betrogen? Wenn
auch andere Experimente dagegen sprachen, die Sache
schien verdächtig. „Konnte ich", sagt Dr. Ochorowicz,
.vernünftigerweise die Existenz eines okkulten Fadens annehmen
, der das Aussehen eines Haares hat? Das wäre
zu stark gewesen!/

Dr. Ochorowicz versuchte noch andere Experimente
dieser Art; es gelang ihm niemals, trotz der schärfsten
Beobachtungen und der hierfür günstigst gelegten Umstände,
ein wirkliches Haar zu entdecken. Als er Eusapia in
somnambulem Zustand befragte, leugnete sie energisch die
Anwendung eines Haares. Sie zeigte, daß ihre Haare viel
zu schwach wären, um die Glocke aufzuheben, und dies war
richtig. Uebrigens konnte sie das Phänomen nicht erklären.
„Das Werk John's ist es nicht", sagte sie. Sie meinte,
es ist die Wirkung des „ Stromstf, den sie manchmal zwischen
ihren Händen sieht. Dr. Ochorowicz hielt dies für Halluzinationen
und blieb mehr als vorher im Zweifel. „Ein Strom",
sagt er selbst, „der wie ein Haar wirkt . . . ., ein Faden,
der weißlichem Rauche gleicht . . . ., etwas, das feiner ist
wie ein Haar und doch einen Gegenstand bewegen kann,
wie ein Draht . . . ., ein gespannter Faden, der dünner
wird, wenn man ihn streckt . . . ., ein wirkliches Haar, aber
,unsichtbar durch die Kraft gemacht* . . . ., das waren
doch sicher keine Erklärungen, die meine Wißbegierde be-
friedigen konnten!«

Dazu kommt noch der Umstand, daß Eusapia die
Gewohnheit hatte, sich ein Haar auszuziehen, um zu
prüfen, in welchem Zustand sie sich befinde. Wenn
ihr dies Manöver wehe tat, sagte sie, dann war dies ein
Zeichen, daß sie zu einer Sitzung schlecht disponiert war.
Und noch etwas! Sie spielte gerne mit ihren ausgefallenen
Haaren, und wenn sie kein solches in der Hand hatte,


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