Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 676
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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676 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1910.)

Unter diesen Umständen könnte nur an eine Täuseh-
ungsquelle gedacht werden: die Unterschiebung eines schon
vorher gemachten Fingerabdrucks unter Wegpraktizierung
des von mir niedergelegten berußten Papiers. Dies ist
durch folgende Umstände ausgeschlossen:

Die ßußschicht sitzt so locker auf dem Glanzpapier
und ist so anhänglich an einen berührenden Gegenstand,
daß jede, auch die leiseste Berührung, eine Spur hinterläßt.
Ein frischberußtes Papier ist also ohne vorgängige Imprägnierung
mit Firnis eigentlich gar kein transportfähiger
Gegenstand. Eine zur Unterschiebung geeignete Fälschung
müßte sich also im fixierten Zustand befunden haben und
das war nicht der Fall. Das Beweisstück war frisch und
nicht fixiert; es wurde von den Anwesenden auch noch
konstatiert, daß der Papierabschnitt, auf dem der Abdruck
sich befand, der gleiche war, den ich vor den Anwesenden
abgeschnitten und berußt hatte, denn er paßte genau zu
den an der Holle befindlichen Schnitträndern.

Damit genug! Die zahlreichen anderen Vorgänge
waren die, die sich bei den meisten derartigen Sitzungen
beobachten kssen und die in ihrer Art ebenso beweisend
sind, wohlgemerkt unter der Bedingung, daß sie nicht auf
taschenspielerische Weise gefälscht worden sind, was natürlich
jedesmal die sorgtältigste Prüfung erfordert.

Wenn von solchen Sitzungen die Rede ist, so macht
gewöhnlich ein besonders Pfiffiger die Bemerkung, es sei
eben doch verdächtig, daß es bei diesen Vorgängen immer
„c1 unkelu sein müsse. Ich pflege einem solchen Frager
mit der Gegenfrage zu antworten, ob er das Storchenlied
nicht kenne, in dem ein Knabe seiner Mutter berichtet, daß
er lange beobachtet habe, was die Störche fangen, und das
mit der Bemerkung schließt: „Storch mit indiein sah ich
nie,* worauf dann die Mutter spricht und lacht: „Störche
fischen nur bei Nacht/ Nun, das gilt auch von den
Geistern. (Aus Prof. Dr. Jägers Monatsheft Nr. 10 er.)

Wir verweisen bei dieser Gelegenheit übrigens auf die
geistvolle Darlegung von Dr. Carl Freiherr du Prel: „Die
störende Wirkung des Lichtes bei mystischen Vorgängen*
im IL Teil der „Studien aus den Geheimwissenschaften* *)

*) Den trefflichen Gedanken, das mechanische Hand-
abdruckverfahren zur Nutzbarmachung dieser Identifizierungsmethode
für den Spiritismus zu verwenden, hat zuerst
in den „Psych. Stud.« 1905, S. 584 ff. (mit Schema zum Fingerabdruck
) unser verehrter Mitarbeiter, Herr Forstassessor M. K. in


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