Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 679
(PDF, 209 MB)
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Kornherr: Morselli's „Psychologie und Spiritismus". 679

schöpft habe. (S. 408.) Wäre dies die Erklärung des
Phänomens, warum las sie dann nicht alle die Eigentümlichkeiten
von Morselli's Mutter in seinem Unterbewußtsein
, und erfaßte seinen Namen nicht richtig? Warum
folgte Eusapia nicht Morselli, der absolut nicht wollte, daß
durch sie seine Mutter zitiert würde? Und warum verursachte
sie, daß Bozzano die Erscheinung einer ihm verhaßten
Verwandten hatte, mit der er stets in Streit lebte,
welche nach ihrem Tode zu sehen gewiß nicht sein Wunsch
war und die ihn in reinem Genuesischen Dialekt, dessen Eusapia
gar nicht mächtig ist, ansprach ? Warum erzeugte sie nicht,
Morselli's Hypothese gemäß, klar und vollständig Giacosa's
Gestalt, welche sie nicht bloß ganz genau in den Gedanken
der Sitzungsteilnehmer, besonders aber auch ihres illustren
Schwagers und Freundes Albertini lesen konnte und deren
Bildnis sie gewiß an jeder Straßenecke und in allen Journalen
durch Monate nach ihrem Tode gesehen hatte? Die
Hypothese, welche für die eine Gattung gilt, sollte auch
für die andern gelten, und wenn sie nicht für alle von
Nutzen ist, so müssen wir uns der anderen Hypothese zuneigen
, daß die Phantome in etwas anderem als der Verkörperung
der Gedanken des Mediums oder der Sitzungsteilnehmer
ihren Ursprung haben. Wenn daher Morselli
versucht, die Meinungsverschiedenheit zwischen „John" und
seinem Medium, welches von ihm gepufft wurde, da es
sich weigerte, am nächsten Tage eine Sitzung abzuhaben,
dadurch zu erklären, daß er sagt, das Medium versuchte
„mehr als Medium zu sein*, um die Sitzungsteilnehmer von
seiner Bedlichkeit zu überzeugen, bedient er sich subtiler
Spitzfindigkeiten, welche eben infolge ihrer zu großen
Spitzfindigkeit unter dem Augenschein der Tatsachen zu
nichte werden. Und wenn Eusapia sich infolge ihrer allzugroßen
Müdigkeit wirklich weigerte, am nächsten Tag
zu experimentieren, so hat dies seinen guten Grund, da
in einem solchen Falle eine Sitzung ohne Erfolg geblieben
sein würde.

Eine andere Erklärung, die ihr Ziel wieder durch allzugroße
Spitzfindigkeit verfehlt, ist jene der Levitation
Eusapia's, welche langsam, nicht ruckweise stattfand, wie
bei jemand, welcher träumt, daß er fliege (irrtümlich fügt
er bei: „. . nicht aber, als ob das Medium durch eine auf
es von außen wirkende Kraft emporgehoben würde"). Aber
wenn man träumt, daß man fliege, so hat man das täuschende
Gefühl, sich plötzlich und rasch zu bewegen, sich zu erheben
, und das nicht langsam und nicht auf einem
Stuhle sitzend. In welchem Verhältnisse stehen überdies


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