Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 685
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kaindl: Die physiologischen Grenzen der Gesiehtshalluzination. 685

den Sitz des Sehbewußtseins verlegt und welche eine ziemlich
ausgedehnte Fläche in den hinteren Enden jeder Gehirnhemisphäre
in Anspruch nehmen, wo sie sich hauptsächlich
über ihre gegenüberstehenden Oberflächen verbreiten.

Jede Retina kann man sich aus drei Teilen bestehend
denken: aus der zentralen Zone des deutlichen Sehens oder
der macula lutea (welche sich unter einem kleinen Winkel
von drei bis vier Graden im Sehmittelpunkte des Auges
hinzieht), und senkrecht geteilt aus zwei Haupthälften, der
temporalen (Sehläfen-)Hälfte „ttf und der nasalen (Nasen-)
Hälfte „ntf. Die unmittelbare Verbindung jeder Retina mit
dem Zerebrum (Großhirn) wird erstens durch ein dazwischenliegendes
Nervenzentrum aus grauer Substanz, genannt
das Pregeniculum PG (ein Teil des Sehhügels, thala-
mus), welches unter jeder Gehirnhälfte liegt, hergestellt,
von wo aus sich die nach den Sehzentren der Gehirnrinde
führenden Nervenfasern abermals leiten. So kommuniziert
z. B. die zentrale Zone der Retina des linken Auges durch
beide Pregenieula*) sowohl mit dem rechten (RC), als auch
mit dem linken (LOj Sehzentrum. Auf diese Weise ist
dieses wichtige Zentrum der klarsten Gesichtsempfindung
beider Augen in jeder der zwei Gehirnhemisphären vertreten
.

Die linke oder temporale Hälfte t der linken Retina
L ist nur durch das rechts gelegene Pregeniculum rPG mit
der linken Sehzone LC verbunden, während die rechte oder
nasale Hälfte n der linken Retina L durch das linke
Pregeniculum 1PG nur mit der rechten Sehzone RC in "V er-
bindung steht, und es ist ersichtlich, daß für das andere
Auge die entgegengesetzte symmetrische Anordnung besteht.

Außer dieser Einrichtung gibt es gewisse Nervenfasern,
welche von jeder Retina nach zwei minder wichtigen
Nervenzentren, den sogenannten pregemina, wovon sich je
eines an der Basis jeder Gehirnhälfte befindet, abzweigen
und sich von dort zur Gehirnrinde fortsetzen.

Diese letzteren Zentren scheinen mehr speziell bei dem
Reflexbewegungs - Mechanismus beteiligt zu sein, dein die
Lenkung der Augenmuskeln obliegt, und scheinen auch gewisse
zentrifugale Nervenfasern an die Retina selbst abzugeben
. Zweifellos werden die automatischen Focus-Anpassungen
(die Akkommodation) des Auges, welche ein deutliches
Sehen der in verschiedenen Entfernungen befindlichen
Gegenstände ermöglichen, von den pregeminis aus gelenkt.

„) So im englischen Text durchweg, wohl statt Praegenicula
(oder Progenicula?). K.r


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