Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 688
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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688 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 12. Heft. (Dczeml er 1910.)

wenigstens nicht die Fähigkeit besitzen, die Funktionen des
Sehkortex aufzunehmen, sobald der letztere außer Tätigkeit
gesetzt ist.

Fig. 4 ist eine fluchtige schematische Zeichnung, welche
zur Veranschauliehung einer anderen denkbaren Art von
vielfacher Vertretung (Repräsentation) dienen soll. Wir
können uns jeden der Punkte
a b c d e der Retina mit, sagen Fig. 4.

wir, fünf von einander weit getrennten
Nervenzellen A, B, C, D
und E der Gehirnrinde verknüpft B
denken, so daß durch Verletzung
des Teiles der Gehirnrinde, welchen
der Kreis f-g einschließt,
die homologe Vertretung der
Retina im Sehkortex keine große
Beeinträchtigung zu erfahren
braucht. Denn man wird zugeben
müssen, daß die Idee der
homologen Vertretung, wie sie
in Fig. L skizziert ist, nicht ohne
weiteres preisgegeben werden
kann, ohne das ganze Problem
völlig undenkbar zu machen.
So können wir uns z. B. nicht
jede Stäbchen- oder Kegelzelle jeder Retina als durch
Nervenfasern mit jeder einzelnen der zahllosen Mengen
Nervenzellen im korrespondierenden Sehkortex verknüpft
vorstellen, ohne uns zur Folgerung gezwungen zu sehen,
daß jede einzelne Nervenzelle in der Gehirnrinde mit jedem
einzelnen der unzählbaren Massen von Netzhaut - Stäbchen
und Kegelchen verbunden ist. Es ist vollkommen klar,
daß bei einer solchen Einrichtung von einer räumlichen
Vertretung des Gesichtsfeldes der Netzhaut im Bewußtsein
absolut keine Rede sein kann, und überdies würde es ein
Sehnervbündel von einer Billion Nervenfadern erfordern,
vorausgesetzt, es gäbe nur eine Million Stäbchen und Kegelehen
in der Retina und nur eine Million Nervenzellen im
Sehkortex (Es gibt aber in Wirklichkeit viele Millionen
von beiden.) Die Anatomie (anatomische Beschaffenheit)
des Sehnervs gewährt einer solchen Ansicht durchaus keine
Unterstützung. Die einzig denkbare Funktion der Nervenfasern
und ihrer dazwischen liegenden Neuronen besteht
darin, fest bestimmte Verbindungen zwischen gewissen
Nervenzellen oder Gruppen von Nervenzellen oder anderen
Zellen oder Gruppen herzustellen. Und wenn jedes Nerven-


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