Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 695
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Jacobsen: Immanenz-Monismus und das Uebersinnliche. 695

in ihnen lebendig werden können. Solehe Wirkungen der
Fernübertragung von Enipfindungsbildern und Gefühlsstimmungen
finden in Sympathie und Antipathie, Träumen,
Ahnungen, Mentalsuggestion und ähnlichem ihren Ausdruck
und sind als telepathische Tatsachen von einwandfreien Beobachtern
registriert worden. In den sogenannten Medien
können wir Empfangsstationen empfindlicherer Art, als es
der Durchschnittsmensch ist, erkennen. Ihre Denkorgane
müssen wohl so geartet sein, daß sie, empfindlicher für
Atherschwipgungen mit Gedankeninhalt als andere Hirne,
sich für ihre Aufnahme leichter einstellen lassen, wenn
ihnen dazu die Richtung gegeben (Suggestion) wird, oder
wenn sie selbst sich durch Konzentration der Gedankenleitung
auf bestimmte Bahnen (Autosuggestion,Traumzustand,
Somnambulismus) einstellen. In der drahtlosen Telegraphie
ist der geistige Inhalt der Botschaft auch nur potentiell
gewordenes Symbol, wie der in den Lettern eines Buches,
wie das Empfindungsbild, das ein Kunstwerk uns bietet.
Erst durch das Aufnehmen und Ubersetzen des Em-
ptindungsbildes in die Empfindung selbst, in das Fühlen,
wird der Inhalt wieder lebendiger Geist im lebendigen
Geiste. Auch die Sprache kann den Hörer erst ihren
geistigen Inhalt lebendig werden lassen, wenn er sie versteht
, d. h. wenn sie in ihm Empfindungsbüder, die ihm
geläufig sind, weckt oder er sie in solche umzuwandeln, zu
übersetzen vermag. Daß die Übertragung allgemeiner Gefühle
und Stimmungen telepathisch leichter von statten
geht, als Wortbilder und Gedanken, ist natürlich, da sie
des Hilfsmittels der Sprache entraten können. Die Verständigung
der Tiere ohne Hilfe der Sinneswerkzeuge, die
psychischen Ansteckungen der Massen dürften gleichen Ursprungs
sein. Daß die Empfindung nicht im grob Stofflichen
liegt, sondern in einer imponderabeln Energie, die der
Körper gleich der Wärme usw. austrahlen kann, beweisen
die mannigfachen Versuche über die Ausscheidung der
Empfindung, die von de Rochas in einem Buche zusammengetragen
sind (ins Deutsche übersetzt, Stuttgart 1910 erschienen
), das neben vielem Zweifelhaften doch des Einwandfreien
genügend besitzt, um vorurteilsfreie Forscher zu
überzeugen. Auch hier bietet die Immanenz von Geist und
Vitalenergie als Inhalt allen Lebens die einzige vernünftige
Erklärung dieser sogenannten „okkulten" Erscheinungen.
Kur wer die Seele nach alter Lehre als eine „Substanz*,
die eine rein geistige Selbständigkeit besitzt, ansieht und
damit einem unlösbaren Dualismus aus Ubernatürlichem
und Natürlichem verlallt, wird die Anschauung des Imma-


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