Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 707
(PDF, 209 MB)
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Reich: Leben und Weben des Weibes.

707

Alle diese Gruppen von Mensehen werden von kranken,
entarteten, schlemmenden, qualmenden, pestenden, dem Alkohol
ergebenen, ausschreitenden, erblich schwer belasteten Vorgängern
erzeugt und erzogen; was Wunder daher, wenn
man so vielen Normwidrigkeiten begegnet und bemerkt, wie
die Menschheit mit Zorn und Studium in das unheilvolle
System der rohen und diabolischen Selbstsucht sich einschmiedet
und „die Jungen gerade so zwitschern, wie die
Alten sungen". Diese verhängnisvollen Tatsachen geben
viel zu denken und leiten zur Notwendigkeit völlig naturgemäßer
leiblicher und seelischer, persönlicher und sozialer
Lebensweise. Aber solcher läuft die Selbstsucht der Staatsgesellschaft
entgegen: das egoistische System zwingt naturwidrige
Lebensweise auf, aus welcher Entartung auf allen
Seiten entspringt.

Bei solchem Elend und Jammer kann und darf es sein
Bewenden nicht haben; das Werk der Besserung und
Normalgestaltung muß an vielen Punkten zugleich und mit
allen zu Gebote stehenden guten Mitteln begonnen werden.
Am besten, wenn dasselbe damit beginnt, daß jedes Wesen
strenge ist gegen sich selbst und milde gegen den Nächsten,
sich selbst und seine Nachkommen vernünftig, religiös-moralisch
, sozial und hygieinisch erzieht und mit allen Kräften
die Wohlfahrt der Gesamtheit fördert; daß es danach
strebt, das Glück des einen zur Voraussetzung des Glückes
des anderen zu machen und Sklaverei wie Leibeigenschaft
jeder Art zu verhindern, jedem Wesen seine volle Freiheit
zu sichern.

Da in den Händen der Frauen der größte Teil aller
Erziehung der Jugend und auch des fortschreitenden Alters
ruht, macht es sich notwendig, das „schöne Geschlecht* mit
dem Allem bekannt zu machen und in Vollbringung des
Heils zu üben, und sollte dies auch auf Kosten des in den
Töchterschulen eingepfropften Ballastes römischer und
griechischer Mythologie geschehen. Wenn das Weib nicht
zu nullenhafter Zierpuppe erzogen wird, sondern zu echter
Weiblichkeit, glücklicher Erleuchtung, edler Liebenswürdigkeit
, gesunder Fröhlichkeit und praktischer Tüchtigkeit, so
kann es nur das Beste vollbringen im Punkte jener Erziehung
, welche erhabene Natur bedeutet in gesunder,
schöner, moralischer und sozialei Gesittung, und ein wahrhaft
goldenes Zeitalter vorbereiten.

Emanzipiert müssen Frau und Kinder werden von aller
und jeder Arbeit in Fabriken, Bergwerken, Marmorbrüchen
und überhaupt jenen Berufszweigen, zu deren Betrieb weibliche
Seele und Organisation nicht geeignet sind; solche


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