Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 723
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0727
Kurze Notizen.

723

an den Fluß, um dort Fische zu fangen. Obsehon die
Pferde sie sieher an die Stelle gebracht hatten, wo sie über
die Nacht bleiben wollten, bekamen die Tiere, sobald es
dunkel wurde, plötzlich so heftigen Schrecken, daß sie viel
Schaden anrichteten und davon liefen. Die Tatsache, daß
an der bewußten Stelle immer noch kein Gras wächst, obsehon
die ganze Umgegend mit sehr hohem Grase bewachsen
ist, können sich die Leute auch nicht erklären.
Nicht ein Halm Gras ist seit dem Tag des Unglücksfalles
an dem Platz zu finden. Dutzende von Leuten, die von
dem Vorfall nichts wußten und dort übernachten wollten,
machsen immer dieselben Erfahrungen, so daß sie aufpackten
und anderswohin gingen. Erst vor kurzem übernachtete
ein Mann mit seiner Frau in der Nähe. In der
Nacht schrie die Frau plötzlich auf, sie schwimme in einem
Meer voll Blut. Man holte Hilfe aus der Nachbarschaft,
aber erst, als ein Bauer ankam, erfuhren die Leute, daß
vor einigen Monaten hier ein grausiger Mord verübt worden
war. Nachdem sie den Platz verlassen hatten, kam die
Frau allmählich wieder zu klarem Verstand, allein die
Pferde waren durchgegangen. Ein anderer Bewohner von
Narrabri, der versicherte, von der Mordszene vorher nichts
ge^ ußt zu haben, war gleichfalls dort über Nacht geblieben
und erklärte nachher, seine Erfahrungen seien ganz schrecklich
gewesen. Wiederholt wurde ihm in jener Nacht das
Bett von einer unsichtbaren Kraft weggezogen und auch
der Fluß sei dort in der Nähe, wo man seinerzeit die Leiche
des Ermordeten entdeckt hatte, „ganz wild" gewesen. —
Bekanntlich berichtet der edle Graf Adolf Friedrich von
Schack (geb. 1815, gest. 1894 in Rom, Begründer der
Münchener Schackgalerie) in seinen nachgelassenen Memoiren
von ähnlichen Erlebnissen, welche er selbst auf seinen
vielen Reisen wiederholt mit seinen Pferden hatte, die
gleichfalls durch unsichtbare Schrecknisse plötzlich scheu
gemacht wurden. — Auch die Gattin des Unterzeichneten
erlebte vor vielen Jahren auf der Straße von Friedrichshafen
nach Manzell einen ähnlichen Vorfall. Ihr Schwager,
ein materialistisch denkender Gutsbesitzer, auf dessen Gut
H. sie damals auf Besuch war, sagte ihr, als er sie einmal
bei Nacht in einem Einspänner von der Eisenbahn abgeholt
hatte, sie möge nicht erschrecken, wenn sein sehr zuverlässiges
Pferd jetzt plötzlich scheue und den Wagen auf
die Seite reiße; es mache nämlich (auch bei Tag) regelmäßig
einen Sprung an einer Stelle, wo schon vor Jahren eine
Bluttat begangen worden sein solle; abergläubische Leute
behaupteten, „es sitze dort einer am Weg", und er selbst


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0727