Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 727
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht 727

als Mensch vorausging, das man bei der Geburt nur vergißt. Auch
Freiherr Dr. C. du Prel, der Bahnbrecher des wissenschaftlichen
Okkultismus, vertritt diese Anschauungen, ebenso L. B. Hellenbach.
Es kann also dem Okkultismus nur zum Segen gereichen, wenn
seine Philosophen sich eingehend mit D. Hume\s „Untersuchungen44
befassen und zusehen, ob nicht doch ihre Anschauungen einer eingehenden
Prüfung und Umarbeitung bedürftig sind. Das Buch ist
leichtflüssig übersetzt und gut ausgestattet. Es ist ihm weiteste
Verbreitung zu wünschen, denn lernen kann jeder aus ihm, gleichviel
, welcher Weltanschauung er angehört. Vielen aber wird sein
Studium zum Segen gereichen, denn es führt zur Selbstkritik und
das ist das Beste, was in unseren Tagen gelehrt werden kann, wo
spekulative Philosophie, Mystizismus und unhaltbare religiöse Vorurteile
und Vorstellungen der letzten Kampf mit der naturwissenschaftlichen
Welterkenntnis kämpfen und ihn verlieren werden.

E. W. Do bb er kau.

Die natürliche WMIensbhdunq. Praktische Anleitung zur Selbsterziehung
von Dr. Paul Emil Levy. Uebersetzt von Dr. Max
Brahn. Zweite Auflage der deutschen Ausgabe. Leipzig 1909.
R. Voigtländer.

Es ist eine seltsame Erscheinung, daß in Deutschland, dem
„Lande der Träumer, der Denker und Dichter", der Okkultismus
wenig Fortschritte macht; er ist den Deutschen zu wenig vertrauenswürdig
. Der Deutsche will gerade in dieser Beziehung
etwas Reales, Handgreifliches, nichts Problematisches; und so kann
man beobachten, wie die neuzeitlichen okkultistischen Forschungen,
eben weil sie noch zu problematisch sind, in Deutschland nicht an
Boden gewinnen, während die Literatur, die sich auf frühere ausländische
Forschungen stützt und deren Ergebnisse der Praxis
dienstbar machen will, ohne den Zusammenhang mit dem Okkultismus
zu betonen oder nur merklich erkennen zu lassen, von Jahr zu
Jahr auch bei uns mehr Leser und treue Freunde findet. Der
Deutsche ist eben auch praktisch geworden. So ist es möglich,
daß das vorliegende Buch schon die zweite deutsche Auflage erleben
konnte. Dieser Erfolg ist ihm auch zu gönnen, denn es ist
eines der besten deutschen Bücher über psychische Heilkunde. In
acht Kapiteln legt Dr. Levy die theoretischen Grundlagen fest.
Klar und einfach, darum aber einleuchtend und überzeugend auch
für den Fernerstehenden spricht er über die Notwendigkeit und d.e
Möglichkeit einer psychischen Heilkunde, namentlich mit Berufung
auf das psychologische Grundgesetz, daß jede Vorstellung zur Tat
strebt, und indem er die Bedeutung der Suggestion, vor allem der
Autosuggestion (die ia bei jeder erfolgreichen Heterosuggestion mitwirkt
), der Autosuggestion durch Vorstellung, wie auch der Autosuggestion
durch Tätigkeit (die beiden Grundformen der Autosuggestion
) ausführlich erörtert. Medizinische, philosophische und
moralische Folgerungen beschließen den theoretischen Teil. Diesem
folgt ein fast ebenso umfangreicher praktischer Teil, der die Anwendung
der geistigen Heilweise in den verschiedenen Wechselfällen
des Lebens (gestützt auf eine große Zahl kurzer Krankheitsund
Heilberichte, teils in der Darstellung von Aerzten, teils in der
von Patienten selbst) darlegt. —- Die Uebersetzung ist von Dr. Max
Brahn, Privatdozent und Leiter des Instituts für experimentelle
Psychologie und Pädagogik (gegr. vom Leipziger Lehrerverein\
besorgt worden; sie ist sprachlich richtig und stilistisch flüssig
und ist mit Genuß zu lesen. Die Ausstattung ist, wie bei allen
Voigtländer'schen Büchern, lobenswert. So wird das Buch auch


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