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Peter: Die Kreuzkorrespondenzen.
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Automatismus zu tun, als mit dem normalen Ich, und die
aus dem Bewußtsein oder Mchtbewußtsein des letzteren
gezogenen Schlüsse können gänzlich unanwendbar auf jenes
sein. Auf welche Weise diese zweiten Ichs eine Rolle
spielen können und mit welcher Geschicklichkeit sie es tun,
das lehren die Experimente des Hypnotismus. 10) „Ich habe
die zwei Hypothesen angegeben," sagtBalfour, „welche mir
um die wahrscheinlichste Erklärung der Phänomene der
„ Kreuzkorrespondenzen * zu rivalisieren scheinen. Die eine
schreibt die Erzeugung solcher Mitteilungen der leitenden
Tätigkeit des zweiten Ichs des einen der Automatisten
zu. (Es kann auch das zweite Ich mehrerer Automatisten
mitwirken.) Nach der anderen sind diese zweiten Ichs
passive Instrumente äußerer Intelligenzen, welchen man
prima facie mit Recht glaubt, wenn sie sich als noch lebende
Geister geben, die in menschlichen Körpern inkarniert
waren. Für mich sind beide Hypothesen möglich; weder
die eine, noch die andere ist bewiesen. Allein ich sehe
nicht, wie uns jemals solche TKreuzkorrespondenzen* zur
Wahl zwischen beiden verhelfen werden.
C. W. Balfour.«
II.
Mr. Marcel Mangiju, Mitglied des Bedaktions-Komites
der „Annales des Sciences Psych.bespricht in denselben
die Ausführungen Sir Balfour's, welche er die klarste Behandlung
: der Frage der ,Kreuzkorrespondenzentt nennt.
„Es istgin der Taf unmöglich«, sagt rfv. Mangin, „bei
diesen Experimenten jede Gedankenübertragung auszuschalten
; hier, wie in allen übrigen der angeblich aus dem
Jenseits kommenden Botschaften, kann man unmöglich dem
Dilemma entrinnen, daß sich entweder die Tatsache oder
die vom „ Geiste44 enthüllte Idee in einem Dokument oder
in einem lebenden Gehirne findet, und dann kann man annehmen
, daß der Scharfsinn des Mediums dieselbe durch
Hellsichtigkeit oder Gedankenlesen sucht: oder diese Idee
findet sich nirgends und dann wird jede Bestätigung unmöglich
. Welches ist die Quelle in den von Sir Balfour
angeführten Beispielen? Tn welchem Gehirne werden die
gelehrten Kombinationen der unverständlichen Bruchstücke
von Zitaten ausgearbeitet, welche zusammengesetzt etwas
ganz Verständliches ergeben, genau so wie bei den Geduldspielen
der Kinder? Sicher ist es das Gehirn einer literarisch
hervorragend gebildeten Person, und es ist unendlich
wahrscheinlich, daß es meistens, wenn nicht immer, jenes
der ausgezeichneten Lehrerin am Kolleg von Newnham,
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