Freiburger historische Bestände - digital

34 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1911.)

Kopf auf die Eüeklehne des Möbels. Ihr Blick ist starr
und ausdruckslos; der Puls ist fast am Erlöschen. Auf
den Eufr drei! hört man OMia an dem anderen Ende des
Saales, munter mit den Anwesenden sprechend. Auch ihr
Doppelgänger zeigte sich und begleitete sie, als sie zu singen
anfing. In diesem Zustand trug uns OMia auf, die vollständige
Unempiindlichkeit des Körpers zu kontrollieren;
aber niemand wagte es, diesen Beweis zu liefern, der ihr
Leiden verursacht. „Don Constantino" beseelte den Körper
(„Cadavre" sagt Don Corrales!) und setzte sich zu uns. Er
bringt Erklärungen der wundervollen Erscheinungen dieses
Abends; hierauf geht er an das Klavier und singt, begleitet
von Ofelia selbst.

Die Fluide sind erschöpft; er setzt sich auf das Sopha,
nimmt Abschied von den Anwesenden und der Körper
bleibt noch einmal leer. Wir rufen OMia und auf: drei!
stößt sie einen tiefen Seufzer aus und ist wieder unter uns
in ihrem normalen Zustand. Wir halten diese Sitzung für
eine der wundervollsten unseres Zirkels. Die Beschreibung
gibt nicht ein annäherndes Bild der Wirklichkeit. Die
Sitzung schloß um 10 Uhr abends.tt (Folgen die Unterschriften
.)

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Vorstehender Bericht ist von einem Brief des Don Corral&s
an Mr. C. de Vesme begleitet. Der Vater des Mediums
hält die Sitzung für eine wahre Offenbarung: „Es ist, wie
A\enn mir eine Binde von den Augen gefallen wäre.tt Er
begreift jetzt die vielen Gefahren welchen ein Medium
ausgesetzt ist, und er gesteht, daß er für OMia zittert.
„Die unbewußte Inkorporation, die Substitution
der Persönlichkeit/ schreibt Don Corrales, „ist
nicht nur eine Möglichkeit, sie ist eine gewisse und vollkommen
bewiesene Tatsache, und was am besten ist, bewiesen
mit ehrenvoller Loyalität durch jene selbst, die ein
Interesse daran hätten, dies geheim zu halten, nämlich
durch die „Geister* selbst Wie die Verantwortlichkeit
feststellen unter gewissen zweifelhaften und zweideutigen
Umständen und wie uns versichern, wann jene des Mediums
endet und jene dieser inteliigenten und freien Willenskräfte
anfängt, welche auf einer Ebene tätig sind, die unseren
Sinnen unzugänglich ist? Unsere Kontrolle ist ungenügend
; sie ist nur stückweise, denn sie geht nicht über
die Person des Mediums hinaus, dessen Untätigkeit (Passivität
) in gewissen Fällen zweifellos ist.. . Ich bin beunruhigt
und ich gebe die Möglichkeit zu, daß man schwere,