Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 35
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Neue Sitzungen mit Mlle. Ofelia Corrales.

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nicht wieder gut zu machende Ungerechtigkeiten mit gewissen
echten Medien verbrochen hat. Der Spiritismus ist
ohne Zweifel durch sein Wesen immer ein für Betrug,
Charlatanismus und falsche Propheten günstiges Terrain
gewesen und wird dies auch künftig sein, aber nach den
uns vorliegenden sprechenden Erfahrungen, rät die Vernunft
, daß man im Interesse der Sache mit der größten
Umsicht und Klugheit bei den Studien dieser ausnahms-
weisen Fähigkeiten der Seele, welche man mit „Mediumität"
bezeichnet, vorgehen muß . . . Auf alle Fälle, man muß die
Augen gut offen halten und auf der Hut sein vor möglichen
Mystifikationen — nicht gerade vor solchen des
Mediums, sondern jener, welche es als Telephon benutzen,
um sich mit ihnen in A7erbindung zu setzen . . . Die Macht
dieser Wesen ist enorm: Materie und Geist sind recht
wenig von Bedeutung für sie. Hier liegt die Gefahr."*) —

*) Die „Substitution der Persönlichkeit", wie Don Corrales
das bezeichnet, was wir BSsessenheit („Possession") nennen, wird
heute von der wissenschaftlichen Forschung des Okkultismus als
möglich anerkannt. Nach Ansicht von F.W. H. Myers — unbestritten
einem der hervorragendsten Forscher auf diesem Gebiet — nimmt
hierbei ein „Geist" Besitz von einem ganz oder teilweise verlassenen
menschlichen Organismus. Es handelt sich nicht mehr um
Telepathie, denn es ist jetzt nicht mehr die Kommunikation zwischen
zwei „Geistern", sondern zwischen einem „Geiste" und dem verlassenen
Gehirn! Das „Subjekt" ist unbewußt besessen und niemals
findet das Gedächtnis, was die Lippen während dieser Krise
gesprochen haben. Der fremde Geist wirkt auf den Organismus
des „Subjektes" genau auf dieselbe Weise, wie der eigene Geist
des „Subjektes". Man kann also, sagt Myers, den Körper als
ein Instrument betrachten, auf dem der Geist spielt, das alte
Gleichnis, das tatsächlich der Wahrheit sehr nahe kommt. (Vergleiche
„La Personnalite Humaine" k. von F. W. H. Myers.)
In wie weit hiermit die Phänomene von San Jose in Einklang
zu bringen sind, entzieht sich unserem Urteil. Sind die Erscheinungen
wirklich von der Art wie sie geschildert sind — und es besteht
vorläufig kein Grund daran zu zweifeln —, dann bieten sie eine
Bereicherung der spiritistischen Phänomenologie, die alles bisher
Gehörte und Gesehene übertrifft. Freilich wäre sehr zu wünschen,
von einer kompetenten Persönlichkeit aus den Kreisen der okkultistischen
wissenschaftlichen Forschung auf Grund der an Ort
und Stelle gemachten Beobachtungen ein Urteil über die
„Geister" von Costa Rica zu hören. P. [Vielleicht sendet uns
Prof. Reichel von dort einen wissenschaftlich brauchbaren Bericht
. — Red.]

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