Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 45
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0049
Peter: Sehallende Tritte an der Grenze einer andern Welt. 45

Fenster. Der Farmer und seine Leute boten alles auf, die
Ursachen dieser Störungen zu entdecken; vergebens, es
half kein Suchen und kein Beobachten. Schließlich geschah
was in solchen Fällen auch beutigen Tages noch geschieht:
zwei Dienstmädchen wurden streng verhört und in Haft
genommen.

Man sagte ihnen nach, daß sie all die Scherze
ausgeübt und Geschichten dazu erfunden hätten. Als Beweis
ihrer Schuld wrurde natürlich die Tatsache angesehen,
daß nach der Verhaftung und Entfernung der Mädchen
der Lärm aufhörte! Dale Owen teilt diese Ansicht nicht.
Er weist treffend nach, daß es lächerlich ist, zu glauben,
daß zwei junge Mädchen nur fünf Stunden lang, geschweige
während fünf Tagen unter den Augen zahlreicher Hausbewohner
und Zuschauer all die berichteten Dinge hätten
ausführen können, ohne entdeckt zu werden. Äes, sagt
unser Autor, ist eine ganz besondere Art von Leichtgläubigkeit
der Ungläubigen! Man kann ja verstehen, daß
ein Gerichtshof als präsumptiven Beweis gegen die beiden
Mägde gelten läßt, daß die Dinge von dem Moment an
unterblieben sind, in dem die Mädchen im Gefängnis saßen.
Aber man hat doch Beweise dafür, daß solche Spukvorgänge
an gewisse Persönlichkeiten gebunden zu sein scheinen,
mit anderen Worten, daß sie nur in deren Gegenwart in
gewissen Räumen sich ereignen, ohne das jene Personen
sich irgend einer Tätigkeit dabei bewußt sind. Als ein
ganz besonders charakteristisches Beispiel hierfür gibt
Dale Owen folgende Erzählung eines Spukes in einer
Kapelle auf der Insel Oesel.*)

In der nächsten Umgebung von Ahrensburg, der einzigen
Stadt auf der Insel, liegt der öffentliche Friedhof.
Schön gelegen und sorgsam gepflegt, bepflanzt mit Bäumen
und Laubgängen, ist der Friedhof ein beliebter Spaziergang
für die Bewohner des Städtchens. Neben den einfachen
Gräbern und solchen vornehmen Stiles stehen einige
Kapellen, welche als Begräbnisplatz einiger angesehenen
Familien dienen. Unter jeder Kapelle befindet sich eine
Gruft. Der Fußboden ist von Holz und steinerne Stufen
führen innen in der Kapelle hinunter in das Gewölbe, das
mit zwei Türen verschlossen ist. Nachdem die Särge kürzlich
verstorbener Mitglieder solcher Familien einige Zeit in
der Kapelle gelegen haben, werden sie in die Gruft gebracht
und dort neben den anderen auf eiserne Träger gelegt.

*) Die Insel Oesel in der Ost-See am Eingang des Rigaer-Meer
busens, gehört zu Livland. P.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0049