Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 47
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Schallende Tritte an der Grenze einer andern Welt. 47

bedeckt und zitternd mit allen Anzeichen eines heftigen
Schreckens*)

Einige Personen erzählten, lärmende Töne gehört zu
haben, die anscheinend aus der Gruft kamen und wie von
Stöhnen unterbrochen waren. Von nun ab wurden diese
Szenen immer häufiger. Im folgenden Monat hatte man
eines Tages elf Pferde vor der Kapelle angebunden; man
hörte ein Getöse im Innern der Gruft und als die Besitzer
der Pferde wieder zur Stelle kamen, fanden sie die Tiere
in einem bejammernswerten Zustande. Die Pferde machten
die heftigsten Anstrengungen zu entkommen; einige hatten
sich auf den Boden geworfen und wanden sich in Krämpfen,
andere waren kaum mehr fähig zu stehen. Bei manchen
waren die sofort angewendeten Mittel vergebens, sie starben
nach wenigen Tagen. Die Sache war nun ernst geworden
und die Geschädigten beklagten sich bei dem Konsistorium,
das in Ahrensburg seine Sitzungen hielt. Um dieselbe Zeit
starb ein Mitglied der Familie Buxhoewden. Während des
Gebetes bei der Leichenfeier in der Kapelle hörte man
Stöhnen und andere sonderbare Laute aus der Gruft zum
großen Schrecken der Anwesenden, besonders der Dienerschaft
. Die Pferde der Trauerwagen waren unruhig geworden
, doch nicht in so heftiger Weise als sonst.

Nach dem Begräbnis stiegen einige Männer, die mutiger
waren als ihre Nachbarn, in die Gruft hinab. Sie hörten
nichts, fanden aber zu ihrem grenzenlosen Erstaunen, daß
von den zahlreichen Särgen, welche man dort ordnungsgemäß
nebeneinander gelegt hatte, mehrere von der Stelle
genommen waren und in wirrem Haufen umherlagen. Man
suchte vergebens nach der Ursache. Die Türe war stets
sorgfältig verschlossen gehalten worden und die Schlösser
waren unversehrt. Man legte die Särge wieder in die alte
Ordnung. Natürlich erregte der Vorfall großes Aufsehen,
so daß das Konsistorium beschloß, die Sache zu untersuchen.
Die Eigentümer der Kapelle erhoben anfangs Einspruch
und meinten, daß alles auf einen Trick und einen Skandal
hiuauslaufe, den Böswillige ihnen bereiteten. Sie untersuchten
das Gewölbe genau, auch den Boden, konnten aber
nichts Verdächtiges finden. Baron Guldenstubbe, welcher
Präsident des Konsistoriums war, hatte die Gruft mit zwei
Familienmitgliedern privatim besucht und die Särge wieder
in Unordnung gefunden. Man ordnete sie neuerdings
und bestand auf einer Untersuchung durch eine
Kommission. Baron Guldenstubbe war Vorsitzender der-

*) Vgl. vor. Heft, K. Not. /), S. 722 ff. — Red


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