Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 50
(PDF, 210 MB)
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50 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1911.)

der Buxhoewden gewann er die Überzeugung, daß es auch
überirdische Mächte gibt und daß wir auf Erden nicht am
Ende unserer Existenz sind. —

Als der Spuk noch monatelang weiterging, beschloß
die Familie, die Särge zu beerdigen. Man tat es und senkte
dieselben tief in die Erde. Von dieser Zeit an hörte man
nichts mehr und die Pferde konnten wieder ungestört vor
der Kapelle angebunden werden. Die Einwohner besuchen
wieder ihre Lieblingsstätte und schon die nächste Generation
wird vielleicht die Geschichte als unglaubwürdige
Sage betrachten. Für uns aber ist sie mehr als eine Legende
. Nur J5 Jahre sind seitdem vergangen, noch leben
die Zeugen, welche die Wahrheit bestätigen.

Die springenden Punkte in der Erzählung sind erstens
der Schrecken der Pferde, von welchen zwei oder drei sogar
starben, und zweitens die offizielle Untersuchung. Die
Beweiskraft des erstgenannten Punktes ist schlagend; es
ist unmöglich, daß die Pferde simuliert haben oder daß sie
an Einbildung litten. Ihr Schrecken war wirklich und
hatte einen ungewöhnlichen Grund. Ein gewöhnliches Geräusch
, wie Donner z. ß., kann die Tiere erschrecken, aber
nicht in solchem Grade, daß sie sterben.*)

Bezüglich des zweiten Punktes ist nicht viel zu sagen.
Dale Owen legt besonders Gewicht auf den Umstand, daß die
Aschendecke unversehrt geblieben ist. Man könnte fragen,
m arum die Störungen aufgehört haben nach der Beerdigung
der Särge? Diese Frage bleibt auch bestehen, wenn man
das ganze Geschehnis auf Grund der spiritistischen Hypothese
erklärt. Und ferner: wozu sollen solche Vorkommnisse
dienen? Doch nicht, um den Arzt oder sonst jemand
zu bekehren! Allein unsere Unkenntnis der göttlichen
Motive kann die Tatsachen nicht unmöglich machen. Wir
leugnen ja Phänomene, wie den Ausbruch des Vesuvs oder
ein zerstörendes Erdbeben auch nicht und wissen doch
den Grund nicht, warum die Vorsehung sie zuläßt.

(Fortsetzung folgt!

*) Nach meiner langjährigen Erfahrung als Artillerieoffizier
sind Pferde leicht zu erschrecken, da diese Tiere außerordentlich
nervös sind, allein sie sind ebenso leicht wieder zu beruhigen.
Solch' anhaltende Wirkung ohne sichtbaren Grund, wie hier geschildert
, habe ich niemals beobachtet. P,


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