Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 78
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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78 Psych. Studien. XXXVIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1911.)

Iso genau, wie man es nach den Angaben vermuten könnte,
l die La Harpe davon machte, seitdem er aus dem Gefängnisse
entlassen ist. Um dieser Sache größere Wichtigkeit
und Glaubwürdigkeit beizulegen, erzählte er überall,
daß er diese Prophezeiung von einer Freundin der Madame
de Grammont gehört habe, nämlich von Madame Cler-
mont-Tonnerre (Stanislas), die ihn wieder zur
Keligiosität zurückgeführt habe, während sie zusammen
Gefangene gewesen sind. Aber Madame de Clcrmont
hat mir gegenüber protestiert dagegen, da sie von der
Prophezeiung überhaupt erst von La Harpe habe reden
i hören. So scheint es, daß er sich die Tatsachen sehr nach
seiner Art zurechtlegt, ohn esich viel um die Wirklichkeit zu
kümmern. Das ist recht häßlich („assez villain")!... Ich habe
mich schon viel getadelt, daß ich diese Prophezeiung von
)f' Cazotte nicht niedergeschrieben habe, was ich so leicht
1 r» nach Diktat von Madame deGrammont hätte tun können. *

Die Memoiren der Baronin von Oberkirch.

Henriette Louise Baronin von Oberkirch
war geboren als Gräfin Waldner-Freundstein zu
Schweighausen im Oberelsaß; sie lebte 1754—1803 und
war die intimste Freundin der Prinzessin SophieDorothea
vonMontb^liard (Mömpelgard, damals württembergisch),
die als Maria Feodorowna 1776 Gattin des russischen
Großfürsten Paul wurde. Dieser war nach dem Tode seiner
Mutter Katharina II. von 1796—1801 als Paul I. Kaiser
von Rußland. Die Baronin von Oberkirch reiste mit
diesem Großfürsten und seiner Gattin in Frankreich in
den Jahren 1871—82 und 1784—86 und blieb bis zu ihrem
Tode in stetem Briefwechsel mit der Kaiserin Marie, die
sie und ihren Gatten noch bis 1828 überlebt hat. Die
Baronin hat 1789 aus ihren Tagebüchern jener beiden
Reisen, aus anderen Aufzeichnungen und aus Briefen eine
Autobiographie ihrer ersten 35 Lebensjahre zusammengestellt.
Diese hat 64 Jahre später ihr Enkel, der Graf von
Montbrison, herausgegeben als „M&noires de la Baronne
d'Oberkireh* (2 Bde., Paris 1853). Diese Veröffentlichung
trägt in jeder Hinsicht den Stempel der Echtheit. Die
Memoiren sind ungemein wertvolles Material für die Kenntnis
der hohen Gesellschaft vor der französischen Revolutionszeit
sowie für die Geschichte des Elsaß. Aber sie sind ohne alle
Sensation geschrieben, wie eine Chronik; und die Baronin
sagt in einer kurzen Vorrede selbst, daß sie diese Aufzeichnungen
nur für ihre Kinder gemacht habe. Interessant
sind diese Memoiren u. a. durch die darin enthaltenen Briefe


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