Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 80
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0084
f 80 Psych. Studien. XXXVIIL Jahrg. 2. Heft. (Februar 1911.)

hatten ihn dergleichen sagen hören, und man konnte es
nicht totschweigen. Dies kündete jedoch so außerordent-
4 liehe Vorgänge, wie man sagt, so unmögliche Ereignisse
i an, daß die Vernunft dieses als grämliche Übertreibungen
j/ und Träumereien ablehnte. Herr de Stainville, wie so
. viele andere, hätten gern eine Aufklärung über diese
Prophezeiungen gehabt. Dies Kind von jenseits des
Rheines hatte sicherlich nie davon reden gehört; daher
wünschte er m wissen, ob auch sie Mitteilungen machen
würde, die mit jenen übereinstimmten. Es hatte ihn bereits
sehr überrascht, daß dieses Mädchen ihm seine Gedanken
sagen konnte, ehe er sie ausgesprochen hatte.

In diesem Augenblicke trat der Marquis de Pesehery
ein, der Königliche Statthalter in Straßburg. Man erklärte
ihm mit wenigen Worten, um was es sich handelte, und
er nahm Platz. Er war weder von der Möglichkeit solches
mesmerischen Hellsehens überzeugt, noch war er überhaupt
solchen Experimenten günstig gestimmt. Der Marschall
de Stainville wiederholte jetzt seine Frage. Das Mädchen
sagte darauf: „„Ich muß mich ein paar Minuten sammeln,
ehe ich Ihnen bestimmt antworten kann, mein Herr. Es
sind Dinge, so ernst und eigenartig noch verwickelt.*44

„Sag mir wenigstens*, fragte der Marschali, „ob die
Vorhersagungen, an die ich gegenwärtig denke, die ich
habe machen hören, ob sie wahr sind, ob man ihnen
Glauben schenken muß?"
. „ „In jeder Hinsicht/ Ä antwortete sie ohne Zögern. Wir
\ sahen einander erstaunt an. Mich überlief ein Schauder.
| Ich hatte gerade am Abend vorher die erstaunliche Prophezeiung
von Cazotte gelesen, die La Harpe nach Rußland
gesandt hatte und die mir die Großfürstin hatte übermitteln
lassen.

„Was?* sagte der Marschall, „alles soll so eintreffen,
wie es vorausgesagt ist?* „»Das und noch viel mehr—
„Wann wird das denn sein?" „„In sehr wenigen Jahren!54*
— „Aber kannst du mir das nicht näher bestimmen?"
Das Mädchen zögerte einen Augenblick, dann fügte es hinzu:
„„Das wird bereits in diesem Jahre ausbrechen, und das
wird dann wohl ein Jahrhundert dauern !tttt — „Dann werden
wir auch nicht das Ende davon sehen?" „„Einige von
Ihnen werden nicht einmal den Anfang davon sehen.4"4

Soweit hier der Text dieser „Memoirentt. Die Aussage
dieses Mädchens ist fast wertlos. Auffallend ist nur, daß
de Stainville noch in diesem Jahre selbst gestorben ist.
Das übrige, was da geschildert ist, kann möglicherweise
alles nur Gedanken-Übertragung sein. Das Mädchen könnte


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0084