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Peter: Die Kreuzkorrespondenzen
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mehrere Jahre geprüft habe, zögere ich nicht, mit absolutester
Gewißheit zu bezeugen, daß die Geister-
Hypothese durch ihre Resultate gerechtfertigt
wird und die anderen Hypothesen dagegen
nicht."
An einer anderen Stelle sagt Dr. Hodgson: .Zurzeit
kann ich nicht erklären, irgend welche Zweifel darüber zu
haben, daß die hauptsächlich sich „Mitteilendentt, auf die
ich in den vorhergehenden Seiten Bezug nahm, wahrhaftig
die Persönlichkeiten sind, die sie zu sein behaupten; daß
sie den (Zustands)-Wechsel, den wir „Tod" nennen, überlebt
und daß sie sich uns, die wir uns lebend nennen,
durch Mrs. Piper's im Trance befindlichen Organismus
direkt mitgeteilt haben." Dies schreibt Dr. Hodgson vor
Entstehung der „Kreuzkorrespondenzen"!
Letztere sind aber meiner Ansicht nach durchaus nicht
„widerwärtig*, sondern eiue geniale Idee zum Versuch
eines „experimentum crucis". Daß ihre Entzifferung Mühe
macht, ist kein Fehler, wenn man bedenkt, daß es sich darum
handelte, den Einspruch der Telepathie a priori hint-
anzuhalten, und was das „Kopfzerbrechen" anlangt, die
Menschen tun dies wahrhaftig um viel geringerer Dinge
willen, übrigens bin auch ich der Ansicht, daß der mathematisch
sichere Beweis., für die Richtigkeit der spiritistischen
Hypothese niemals gelingt — die Skeptik wird
immer ein Hintertürchen finden und vorläufig hat sie noch
die breite Pforte der Telepathie. Allein wir werden immer
größere Näherungswerte für die wissenschaftlich spiritistische
Hypothese gewinnen und schon hierfür den mitarbeitenden
„Inkarnierten" und — „Desinkarnierten" dankbar
sein.
III.
Die „Society ,for Psychical Research" hat im Anschluß
an die „Kreuzkorrespondenzen" noch eine andere Methode
versucht, den Beweis für das Fortleben des Menschen nach
dem Tode zu erhalten.*) Es besteht darin, daß Personen
ein Wort oder einen Satz aufschreiben und das Schriftstück
in verschlossenem Umschlag der Gesellschaft in Verwahr
geben. Nach dem Tode sollte, wenn dies möglich wäre, der
Schreiber versuchen, mit Hilfe eines Mediums das Niedergeschriebene
mitzuteilen. Man dachte auf diese Art einen
Identitätsbeweis zu erlangen, denn nur der Schreiber
kannte ja den Inhalt der verschlossen aufbewahrten Schrift.
Auch Mr. Myers, das berühmte Mitglied der Gesellschaft,
*) Siehe „Annales des Sc, Ps.u 1910, Juli, S. 210. P.
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