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Peter: Die Kreuzkorrespondenzen
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Obwohl ich nie abergläubisch war, habe ich doch, halb im
Scherz, sieben immer als glückliche Zahl betrachtet, wenigstens
für mich. Oft, wenn ich in Woking Golf spielte,
zählte ich die Wagen der vorüberkommenden Züge, und
wenn ein Zug 7 Wagen hatte außer der Lokomotive, betrachtete
ich dies als eine glückliche Vorhersage und
dachte, daß dies bedeute, daß ich die Partie gewänne. Ich
habe diesen „Tick", den ich gegen niemand erwähnte, stets
fleißig geübt in dem Gedanken, daß, wenn ein Fortleben
existiert, er, an den ich so vielmals während meines Lebens
gedacht habe, vielleicht den Chok des Todes überdauern
könnte. J. G. Piddington."
Dieser Brief wurde Miß Johnson, der Sekretärin der
Gesellschaft, übergeben, um ihn im Archiv aufzubewahren. Niemand
, außer Mr, Piddington, kannte den Inhalt. Am selben
Tage (13. Juli 1904) schrieb Mrs. Verrall automatisch: „Es
handelt sich nicht um das; es ist etwas von einem Zeitgenossen,
das Sie aufzeichnen müssen — notieren Sie die Stunde — die
Hälfte der Botschaft ist nach London gekommen."
Die Mitteilung ei wähnte dann den „ verschlossenen Umschlag
Myers', der bei Lodge geblieben war". Etwas später
wurde gesagt: „Helen (Miß Verrall) könnte wahrscheinlich
ebenfalls den Inhalt des Umschlags geben, wenn Sie eine
Bestätigung nötig habefc .... Ohne Zweifel wird Piddington
sehen, daß es genug ist, und demzufolge handeln.
— F.W. H. M. (die Anfangsbuchstaben von Myers). Da Mrs.
Verrall nicht wußte, daß am selben Tage ein Brief Pid-
dington's der Gesellschaft anvertraut worden war, legte sie
dem ersten Satze keine Bedeutung bei und vermutete, daß
der Rest sich auf den von Myers verschlossenen Brief bezöge
. Aber Folgendes wird beweisen, daß die Anspielung
auf ein zeitgeSössisches Vorkommnis von grolfer Be?
deutung war und anzeigte, daß die Tat Piddingkms den
„Kontrollen" bekannt war, welche daraus die Basis einer
sorgsam vorbereiteten und ausgeführten ,,Kreuzkorrespon-
denz" gemacht zu haben scheinen.
Zwei Tage später schrieb die Tochter Mrs. VerralFs:
„Mutter hat einen Irrtum begangen; der Brief ist im
zweiten Fach, aber sie wird dort nicht findtn, was sie erwartet
." Drei Jahre später, am 6. August 1907, erschien
in der Schrift Mrs. Verralls eine Anspielung auf die
Ziffer 7 in folgenden Versen:
„Ein Regenbogen am Himmel,
Ein Sinnbild unseres Gedankens,
Die siebenfache Strahlung eines einzigen Lichtes,
Mehrere in einem und eins in mehreren."
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