Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 106
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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106 Psych. Studien. XXXVIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1911.)

Das Malmedium Machner.

Von Josef Peter, Oberst a. D. (München).

Ich hatte jüngst Gelegenheit, die automatisch gezeichneten
und gemalten Bilder des Malmediums Mach n er zu
sehen und — da ich eine Auswahl der neueren Schöpfungen
dieses wunderbaren Künstlers längere Zeit zur Ansicht von
ihm erhalten hatte — auch eingehend zu studieren. Ich
lege auf letzteren Punkt besonderes Gewicht; denn erst
eine genauere Prüfung, ich möchte sagen, ein Vertiefen in
die Gebilde, welche eine uns unbekannte Intelligenz geschaffen
hat, läßt vollständig die eigenartige Größe jener
geheimnisvollen Phantasie erkennen. Ja, noch mehr, unwiderstehlich
drängt sich der Gedanke auf: das ist nicht
Phantasie, das ist Wahrheit, Wirklichkeit; solch' bestimmte,
wenn auch bizarre und uns ungewohnte, unbekannte
Pflanzenformen sind Kinder einer wirklich existierenden
Flora: denn ihr ganzer, bis in die kleinsten Einzelheiten
genau gegebener Aufbau läßt einen Organismus erkennen,
dem man die Möglichkeit der realen Existenz nicht absprechen
kann. Aber wenn es nicht Phantasie ist, wo sind
die Modelle zu diesen nicht terrestrischen Formen? Sind
es vielleicht Erinnerungen, die auftauchen aus „alten, abgelebten
Zeiten"? Wer weiß es? —

Der Maler, Herr Machner, in Jever (Ostfriesland)
1866 geboren, stammt aus einer armen Arbeiterfamilie. Er
erhielt nur einfache Schulbildung. Schon als Kind zeigte
er mediale Begabung, allein man achtete nicht darauf.
Der junge Machner lernte die Lohgerberei, verließ aber
bald das Geschäft und wurde Matrose. Es scheint, daß
ihm in dieser Zeit das bei ihm auftretende Phänomen des
Doppelgängers Unannehmlichkeiten im Dienste eingetragen
hat. Nach vielen Reisen im Auslande wandte sich Machner
wieder dem erlernten Gewerbe zu. Erst mit 33 Jahren
hörte er vom Spiritismus und besuchte spiritistische Sitzungen
. Schon in der zweiten Sitzung fiel er in Trance
und von dieser Stunde an wurde er überzeugter Spiritist.
Er begann „Geister* zu sehen und einer derselben, der
sich „Botho* nennt, hat das junge Medium malen gelehrt,
— so versichert wenigstens Herr Machner selbst. Das
Medium hat niemals einen Bleistift oder einen Pinsel in
der Hand gehabt, geschweige denn irgend welchen Unterricht
im Zeichnen und Malen genossen; und dennoch, als
„Botho* erschienen war, war die Fertigkeit da, selbstredend
nicht gleich in der Vollendung, welche die letzten Blätter
zeigen. Das Medium macht keinen Entwurf, keine Skizze


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