Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 123
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen.

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veröffentlichte nun v. E. seine bekannte Broschüre: „Ehre
und Spiritismus vor Gericht % worin er von neuem scharfe
Kritik an dem rechtswidrigen Verhalten des Düsseldorfer
Ehrenrats übte. Nachdem diese Schrift 2 Monate lang
unbehelligt geblieben war, sandte sie v. E. an das Generalkommando
des 8. Armeekorps mit der Frage, ob es die
Ehre des Offiziersstandes gestatte, solche Anklagen auf
sich beruhen zu lassen. Das Buch wurde hierauf beschlagnahmt
und Klage erhoben, wobei zur Verhandlung ein
Psychiater geladen wurde. Hiergegen protestierte v. E.
von Born aus, wohin er seinen Wohnsitz verlegt hatte.
Nach einer Pause von 3 Jahren stellte er sich jedoch
freiwillig dem Landgericht in Düsseldorf, das zwar eine
Entscheidung darüber, ob v. E. seiner Zeit unschuldig
verurteilt worden sei, ablehnte, aber die Schrift trotz der
darin enthaltenen schweren Angriffe und Vorwürfe freigab.
Kurz darauf kam es zu einem Zusammenstoß auf offener
Straße zwischen dem Freiherrn und dem ehemaligen Präses
des Ehrenrats, der seine Verabschiedung herbeigeführt hatte.
Es war dies der Düsseldorfer Beigeordnete Hauptmann a. D.
Greve, der jetzt unter Heranziehung einer 2 Jahre vorher
an ihn gerichteten Zuschrift Strafantrag stellte. Da aber
das Gericht abermals einen Psychiater bestellte, ging v. E.
von neuem ins Ausland *,und blieb während der 6 letzten
Jahre in Rom, bis dann die Angelegenheit des gleichfalls
vergewaltigten Univ.-Professors Lehmann-Hohenberg
ihn veranlaßte, dem Düsseldorfer Gericht mitzuteilen, er
sei ebensowenig geisteskrank, wie dieser hochverdiente
Gelehrte, und bereit, die Wahrheit seiner Anschuldigungen
vor Gericht zu beweisen, wenn man ihn nicht in der Verfolgung
seines Rechts durch Zuziehung eines Psychiaters
beschränke. Da jedoch das Gericht den Leiter der rheinischen
Provinzial -Irrenanstalt Sanitätsrat Dr. Peretti,
sowie den Gerichtsarzt Dr. Berg als Sachverständige geladen
hatte, erhob v. E. Einspruch in Zuschriften an das
Düsseldorfer Landgericht, sowie an den preußischen Justizminister
, erklärte aber gleichzeitig, trotzdem zur Verhandlung
erscheinen zu wollen, weil er die Hoffnung habe, daß, wie
im Fall Lehmann-Hohenberg, die öffentliche Meinung in
Deutschland es nicht dulden werde, ihn als geisteskrank
rechtlos zu machen. Das Gericht sprach auch, wie wir der
„übersinnl. Welt" (Januar-Heft er. S. 39) entnehmen, den
Angeklagten frei, wozu wir von Herzen gratulieren.

6) Der Naturphilosoph Wilhelm Bölsche
vollendete am 2. Januar sein fünfzigstes Lebensjahr. Er
gehört unstreitig zu den populärsten Schriftstellern und

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