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Peter: Die Kreuzkorrespondenzen.
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wart von Miß Johnson den Umschlag, nachdem sie sich
überzeugt hatten, daß derselbe unverletzt war. Als sie
alle miteinander den Brief geprüft hatten, verschlossen sie
denselben von neuem.
Mrs. Verrall war hiervon noch nicht unterrichtet; sie
schrieb aber am 27. Januar 1909, ehe sie' die mindeste
Kenntnis von dem Briefe hatte, folgendes: „Nichts ist
schneller als der Gedanke; nichts sicherer, — schneller als
der Pfeil oder die Kugel; der Gedanke geht augenblicklich
von einem Gehirn zum anderen. Es ist das Werk eines
Augenblicks; es gibt keine Pause .... begreifen Sie?
Fragen Sie, welches der Erfolg des letzten Versuches Pid-
dington's war. Hat er die Stückchen seines famosen Wortes
unter Euch allen zerstreut gefunden? Und denkt er, daß
es sich um einen Zufall handelt oder daß es von einer von
Euch übertragen wurde? Sage ihm, er soll aufmerksam prüfen
und er wird einen großen Unterschied in den Schriften
sehen, welche sich auf seine Proben beziehen und auf die
anderen. Dies sollte die Theorie stützen. Für diesen Fall
ist immer nur eine Sprache angewendet worden. Aber
selbst, wenn die Quelle menschlich wäre, wer hat die Gedanken
jenen übertragen, welche sie empfangen haben?
Lege ihm doch diese Fragen vor! — F. W. H. M."
Nachdem Miß Johnson in ihrem Berichte die verschiedenen
Hypothesen besprochen hat, welche zur Erklärung
dieser staunenswerten Korrespondenz möglich sind,
und nachdem sie gezeigt hat, daß sie nicht hinreichen, um
allen Tatsachen gerecht zu werden, fragt sie: „Sollen wir
weiter gehen und irgend eine andere Intelligenz annehmen,
welche unter den verschiedenen Elementen, d. h. unter den
Gedanken, die im Geiste der Automatisten und Pidding-
ton's entstehen, und der telepathischen Tätigkeit zwischen
ihnen auswählt und sie zu ihren eigenen Zwecken verwendet
? .... Ich behaupte nur, daß starke Gründe zugunsten
dieser Absicht vorhanden sind, der Absicht, wie
es scheint, einer einzigen Intelligenz, und nicht von zwei
oder drei." („Proceedings", Teil LX, S. 256.) Wenn man,
sagt Mr. Dallas, die Frage der Miß Johnson bejaht und mit
ihr anerkennt, daß die „Zufälligkeitentf auf einen Plan
zurückzuführen sind, so kann man begreifen, welchen Zweck
die „Kontrollen*4 verfolgen, indem sie zum Beweise (ihres
Fortlebens, P.) einen so bizarren Gegenstand wählen, wie
den Brief Mr. Piddington's, und dadurch dessen Absicht
vereiteln? Warum haben die „Kontrollentf ihre Kraft
nicht dazu gebraucht, den Inhalt eines Briefes von Verstorbenen
zu geben, um die so mühsam aufgestellten
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