Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 162
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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162 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 3. Heft. (März 1911.)

sich von einer Person, welche eine Erscheinung erblickt,
füglich nicht erwarten lasse, daß sie mit kühler Überlegung
die Versuche der Augenwende und des Schielens dabei in
Anwendung bringt, um die Objektivität der Wahrnehmung
zu ermitteln. Dies mag für Fälle gelten, wo die Erscheinung
nur Momente währt; es gibt jedoch zahllose Berichte von
Erscheinungen, welche lange genug anhielten, um es dem
Perzipienten zu ermöglichen, seine Augen prüfend über sie
hingleiten zu lassen, auch würde es nur einer sehr geringfügigen
Wendung der Augen — eine solche unter einem
Winkel von einem halben Grade wäre mehr als genug —
bedürfen, um sich zu vergewissern, ob die Erscheinung in
Bezug auf die Gegenstände ihrer Umgebung eine gewisse
Stabilität bekundet, oder ob sie sich in der Richtung fortbewegt
, nach welcher die Augen gewendet werden.

Man richte z. B. seine Augen genau auf den Punkt a
(s. Fig. 6) in dem vorerwähnten Botationsspiegel d e f und
wende sie hierauf nach dem Punkte c. Das macht bei einem

wirklichen Gegenstand keine Schwierigkeiten
; handelt es sich jedoch um ein
halluzinatorisches Nachbild und ist a jener
Punkt, der mit dem Mittelpunkte der
Retina zusammenfällt oder vereinigt ist,
dann wird dem Perzipienten der Versuch,
seine Augen genau auf den Punkt c
Fig- 6. zu wenden, offenbar niemals gelingen,

denn das Trugbild wird sich mit den Augen bewegen, da
letztere in ihrem Bestreben, den Punkt c zu erhaschen,
selbstverständlich eine Wendung von links nach rechts
vollführen werden. Auf ähnliche Weise wird das Trugbild,
wenn der Punkt b mit dem Zentrum der Netzhäute zusammenfällt
, und der Perzipient bestrebt ist, seinen Blick auf den
Punkt c zu richten, das Trugbild durch seine Umgebung
hindurch nach links entweichen. Das Trugbild kann
folglich nicht, wie ein wirkliches Objekt, nach allen Seiten
hin besehen und geprüft werden, weshalb alle diesbezüglichen
Bemühungen dazu führen müssen, daß es in der
Richtung der Augenwendung entwischt. Hieraus ergibt
sich, daß alle Erscheinungen, welche die ausgesprochene
Neigung zeigen, durch ihre Umgebung hindurch zu entschweben
oder zu entgleiten, und dem direkten Blick nicht
standhalten, „HalluzinationenÄ im eigentlichen Sinne des
Wortes sind, wohingegen man bei allen Erscheinungen,
welche im wachen Zustande erfahren werden, wo der
Perzipient sich seiner Umgebung vollkommen bewußt ist
und eine volle Herrschaft über die die Bewegung der Augen


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