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168 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 3. Heft. (März 1911.)
Ein Ehepaar Weeknian, welches das Haus nach dem
Abzug von Bell bewohnte, wurde ebenfalls von sonderbaren
Geräuschen und Lärmen gestört.
Indes ein strikter Beweis wurde nicht gefunden. Ja
Mr. Bell kam selbst in seinen früheren Wohnort und erhielt
von den Einwohnern ein Zeugnis ausgestellt, daß sie
ihn für einen ehrenhaften Mann hielten, der eines derartigen
Verbrechens unfähig wäre. Die Gerichte fanden
keinen Anlaß, gegen ihn vorzugehen. Schließlich verließ
er die Gegend. Die Phänomene von Hydesville blieben
unaufgeklärt, wie jene von Cideville, von Ahrensburg und
anderen Orten. —
Dale Owen schließt die Reihe dieser Berichte mit
dem Hinweis darauf, daß die Zeugnisse dafür aus ehrenhaften
Quellen und aus erster Hand stammen; die Phänomene
wurden wiederholt und während längerer Zeit beobachtet
. Die Beobachter waren nicht voreingenommen,
sie hatten keinen Grund, zu simulieren, im Gegenteile,
manche hatten nur Schaden und Nachteil. „Was haben
wir getan/ jammerte Mrs. Fox oftmals, „um dies zu verdienen
?" Zu welchem Zweck sollten sich Leute dem
Verdachte, Betrüger und Fälscher zu sein, aussetzen?
Endlich ist ein Teil der geschilderten Phänomene durch
richterliche Untersuchung bestätigt. Bessere Beweise kann
man nicht verlangen und wer zweifeln will, kann auch
zweifeln, ob Napoleon Buonaparte wirklich existiert hat.
(Fortsetzung folgt.)
Ein Beitrag zum gegenwärtigen Stand der
Mechanik des Geisteslebens.
Von Ernst Oehler, Elsterberg i. Sachsen.
Seit meinen Betrachtungen über die Gehirntätigkeiten
als Wirkungsäußerungen der Phosphoreszenz und Elektrizität
in Heft IV, Jahrg. 1906 der „Psych. Studien'1 hat sich
insofern ein Fortschritt auf diesem komplizierten Gebiete
bemerkbar gemacht, als es seither ein bedeutender Physiolog
unternahm, einen vollständigen Überblick nach den Ergebnissen
der exakten Naturwissenschaften, über dieses schwierige
Thema den gebildeten Laien zu geben, und zwar meine
ich damit das Buch des Prof. M. Verworn: „Die Mechanik
des Geisteslebenstf. — Dieses Buch ist insofern wertvoll,
weil es mit Hilfe von Illustrationen auch den Uneingeweihten
in die Lage versetzt, sich eine Vorstellung über die Wirkungsweise
des Gehirns und seiner einzelnen Teile zu bilden,
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