Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 178
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0182
178 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 3. Heft. (März 1911.)

Wohl sind auch dort die Gesellschaften privater Natur,
aber sie verfügen über wesentlich bedeutendere Mittel als
bei uns, und es gehören ihnen die höchsten Staatsmänner
als Mitglieder an. Auch in Frankreich ist das Interesse
weitester Kreise der Wissenschaft für diese Fragen ungleich
lebhafter als bei uns. In Paris wurde das bekannte Medium
Eusapia Paladino von dem berühmten Ehepaar Curie,
den Entdeckern des Radiums, und anderen Forschern von
Weltruf untersucht. Es ist geradezu beschämend, wie
gering der wissenschaftliche Anteil Deutschlands an diesen
Fragen ist.

Wenn trotzdem, zumal in Berlin, wo die frühere „Gesellschaft
für Experimentalpsyehologie" (jetzt „Psychologische
Gesellschaft") das Tatsächliche festzustellen und mit
den von der Naturwissenschaft und experimentellen Psychologie
behandelten Vorgängen in Zusammenhang zu bringen
suchte, von namhaften Gelehrten viele der genannten Erscheinungen
einer ernsten, wissenschaftlichen Behandlung
unterzogen worden sind und werden, so fehlt doch der
lokale Sammelpunkt der Untersuchungen, und die Ergebnisse
treten, wie es durch den Mangel einer solchen Zentralstelle
bedingt ist, nicht genügend über den Kreis der speziell
wissenschaftlich für diese Gebiete Interessierten hinaus. In
den höchsten Gesellschaftskreisen gleicher Weise wie im
Volke, das durch Betrügereien aller Art irregeführt und
gebrandschatzt wird, herrscht ein lebhaftes Interesse an
der Lösung dieser Fragen. Nun sind allerdings die Forscher,
die — zum Teil seit Dezennien — vorurteilslos und exakt
die Phänomene wissenschaftlich prüfen, recht skeptisch bezüglich
der Deutung einzelner. Aber was heute noch nicht
möglich ist, kann morgen gelingen. Und ferner handelt
es sich nicht nur um das höchste Ziel der naturwissenschaftlichen
Erklärung. Es wäre schon von großem Wert,
wrenn die Tatsachen als solche festgestellt und in weiterem
Umfange geprüft würden. Das Volk hat einen Anspruch
darauf, zu erfahren, ob es phantastische Gespenster eines
betrügerischen Hokuspokus oder ob es tatsächliche, vielfach
noch unerklärliche Phänomene sind, die, aus dem Haus der
Naturwissenschaft verwiesen, ihren verwirrenden Tanz um
seine Pfosten weben.

Gerade die Geschichte des Hypnotismus hat gezeigt,
daß durch die anfangs verpönten Untersuchungen eine
wissenschaftliche Erklärung möglich ist. Selbst ein negativer
Ausfall würde im Interesse der Aufklärung des
Volkes und der Beseitigung des Aberglaubens die Untersuchung
lohnen und durch den Nachweis der Irrealität


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