Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 189
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0193
Kurze Notizen.

189

die einzelnen Probleme. Neue Schwierigkeiten erwachsen
aus der Tatsache, daß jedem System Begriffe und Axiome
zugrunde liegen, die sich jeder Definition und Ableitung
entziehen, ja Systeme von Axiomen, deren Verträglichkeit
miteinander erst zu prüfen ist. Die größten Schwierigkeiten
liegen zurzeit noch in der Mengenlehre, wo ein einwandfreies
Begriffs- und Axiomsystem noch gar nicht feststeht.
So besteht der Reiz der Forschung auch auf diesem Gebiet
nicht im fertigen Besitz der Wahrheit, sondern im Suchen
nach ihr.

e) Der Spuk von Körösbanya. Die ungarischen
Zeitungen beschäftigen sich (laut einer Mitteilung
des angesehenen Wiener Journals „Die Zeit* vom 20. I.
er.) seit einigen Tagen mit einem neuen „Wunder*. In
Körösbanya — einem kleinen Ort in Südungarn — ist ein
junges rumänisches Mädchen der Gegenstand der allgemeinen
Verblüffung. Warum? Weil überall dort, wo
sie erscheint/ Steine, Holzstücke, gefrorene Erdschollen,
dürre Maiskolben etc. aus dem „Himmel" auf die Kleine
fallen, ohne sie zu verletzen, ja, ohne sie auch nur zu berühren
. Man könnte über dieses „ Wunder % wie über ähnliche
wortlos hinweggehen, wenn nicht der Richter von
Körösbanya, B£la (Valentin) Doczi, der ßezirksrichter
A u c 1 a r und die Lehrerin S c h i e ß 1 erklärt hätten, daß
das „Wunder" sich auch vor ihren Augen vollzogen habe.
„Wie man uns aus Budapest schreibt ,tt heißt es im genannten
Blatt, „haben nun gar ein Universitätsprofessor
und zwei Geistliche sich zur Sache geäußert. Der Professor
immerhin noch skeptisch, denn er sprach den Wunsch
aus, daß die kleine Wunderjungfrau mit Namen Trina
Valean in einem Sanatorium in Budapest untersucht
werden solle. Der protestantische Pastor Viktor Benkö
erklärte hingegen, daß hier alle Wissenschaft nichts helfe,
sondern daß das Mädchen je eher zu ,dem berühmten
Teufelsaustreiber in der Schweiz — Adresse steht zur Verfügung
! — gebracht werden müsse, der ihm einzig und
allein noch helfen könne. Der katholische Pfarrer Boni-
faz Krämer hat dem „Wunder* vorläufig im Pfarrhof
Unterschlupf gewährt, weil die Bevölkerung die kleine
Rumänin fürchtet und verfolgt. So geschehen im Jahre
der Aufklärung 1911!* — Eine gründliche Untersuchung
durch einen erfahrenen Okkultisten, dem es vielleicht gelänge
, diese offenbar mediumistische spontane Manifestation
einer unbekannten Seelenkraft in eine solche experimenteller
Art überzuführen, wäre hier in erster Linie angezeigt
und würde wohl besseren Erfolg versprechen, als


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0193